Sport/Fußball

GAK: "Menschenhandel mit Kindern"

Eine verrückte Situation ist um die GAK-Jugend entstanden. Profi-Kicker und Semiprofis des Pleite-Klubs sind frei, wenn es um ihre Zukunft geht. Herbert Rauter etwa spielt schon bei Wiener Neustadt. Die Jugend aber scheint in Geiselhaft der Masseverwaltung zu sein. Die Juniors dürfen derzeit nicht zu einem anderen Verein wechseln. Eltern laufen Sturm dagegen.

Der GAK-Fußballverein wurde wegen chronischer Überschuldung geschlossen. Weil dagegen aber ein Einspruch läuft, ist formal noch keine Rechtskraft erwachsen. Laut steirischem Fußballverband (StFV) könnten Eltern Anträge für einen Vereinswechsel stellen. „Entscheiden kann unser Kontrollausschuss. Aber eine Stellungnahme des Masseverwalters ist notwendig“, betont Direktor Thomas Nussgruber.

Entschädigungsfrage

Masseverwalter Norbert Scherbaum betont, ihm seien insolvenzrechtlich die Hände gebunden. Die Frage der Ausbildungsentschädigung an den Verein sei ungeklärt. Wäre sie zu entrichten, müsste diese Summe den Gläubigern zugute kommen. Würde er die Jugend jetzt frei geben, mache er sich haftbar.

Andrea Ohersthaller, Mutter zweier junger GAK-Spieler, will sich nicht länger papierln lassen und sieht nicht ein, dass ÖFB und StFV Unterschiede zwischen den erwachsenen und jugendlichen Spielern machen. „Da wird ein Menschenhandel mit Kindern betrieben“, kritisiert sie die Masseverwaltung.

Ihr Sohn Felix, 16, sei nicht von dem Gewirks tangiert. Er spiele für den AK-HIB Liebenau. Der 12-jährige Lorenz aber habe seit fünf Wochen kein gescheites Training mehr gehabt. „Versicherungsrechtlich hängen unsere Jugend und die Trainer in der Luft. Der Verein GAK Juniors ist noch nicht anerkannt. Eine Mietvereinbarung mit den Investoren des Trainingszentrums Weinzödl steht auch aus.“

ÖVP-Sportstadtrat Detlef Eisl-Eiselsberg sucht nach den Wahlen eine Gesamtlösung: Ein Sportzentrum Nord für alle, auch für die jungen GAKler.