Dragovic hofft gegen Chelsea auf ein Wunder
Es war die 70. Spielminute letzten Donnerstag in Basel. Ein kurzer Antritt, ein Tackling und plötzlich ein Pfiff. „Ich habe nur den Ball gespielt“, verteidigt sich Aleksandar Dragovic. Trotzdem sah der Österreicher Gelb, eine umstrittene Entscheidung, aber jedenfalls eine Karte mit Folgen. Im Rückspiel am Donnerstag gegen Chelsea im Stadion an der Stamford Bridge (21.05 Uhr, live ORFeins) ist der 22-Jährige gesperrt. Die Reise auf die Insel hat er dennoch mitgemacht und die Zeit am freien Mittwochnachmittag für einen Sightseeing-Trip genützt.
Bei all den Sehenswürdigkeiten in London hätte sich Dragovic lieber auf das Spiel fokussiert. In dieser Partie nur Zaungast zu sein, tut ihm doppelt weh. Einerseits, weil er seinem Team nicht dabei helfen kann, das 1:2 aus dem Hinspiel umzudrehen und ins Finale am 15. Mai in Amsterdam einzuziehen. Und zum anderen, weil er sich in London liebend gerne ins Rampenlicht gespielt hätte. „Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass England mein Fußball-Traumland ist“, sagt der Innenverteidiger. „Hier hätte ich noch einmal zeigen können, was ich kann.“
Unter Beobachtung
Kein Geheimnis ist auch, dass der 20-fache Teamspieler seit geraumer Zeit von einigen Klubs beobachtet wird. Bereits vorigen Sommer gab es ein konkretes Angebot des FC Malaga. Sieben Millionen Euro Ablöse war der Klub aus Andalusien bereit zu zahlen. Zu wenig für den FC Basel, der dankend absagte. Dieses Jahr würden sich die Schweizer bei einem ähnlichen Angebot nicht mehr querlegen. Zwischen sechs und acht Millionen will der Klub mit seinem Österreicher verdienen und damit ein gewaltiges Geschäft machen.
Für eine Million wechselte Dragovic im Jänner 2011 von der Wiener Austria in die Schweiz. Und obwohl er noch bis 2015 bei Basel unter Vertrag steht, steht ein Wechsel bevor. „Es wäre sicher ein guter Zeitpunkt, um den nächsten Schritt zu machen“, weiß Dragovic, der zuvor aber noch ein drittes Mal Meister werden möchte. Und auch die Europa League schreibt er noch nicht ab. „Wir sind am Donnerstag Außenseiter, aber wir haben schon gegen Tottenham oder vorige Saison in Manchester bewiesen, dass wir auch in England Auswärtstore schießen können.“
Ersatzgeschwächt
Gegner Benfica, seit 1962 ohne Europacup-Triumph, glaubt auch ohne den gesperrten Flügelflitzer Ola John an die Wende. „ Benfica hat schon oft bewiesen, schlechte Ergebnisse umdrehen zu können. Wir glauben fest daran, das Finale zu erreichen“, meinte Verteidiger Maxi Pereira.
So liefen die Hinspiele