Sport/Fußball-WM

WM-Serie, Teil 12: Senegal vertraut auf Mané und Dreadlocks

Wer erinnert sich nicht an die WM 2002 in Japan und Südkorea, die mit einem echten Paukenschlag begann? Im Eröffnungsspiel blamierte sich der regierende Welt- und Europameister Frankreich bis auf die Knochen. Das 0:1 gegen den Senegal war der Anfang vom Ende einer WM, die für die Franzosen ohne ein einziges erzieltes Tor nach der Vorrunde endete.

Für den WM-Debütanten aus Afrika indes war es der Auftakt zu einem denkwürdigen Turnier, das nach einem Sieg im Achtelfinale gegen Schweden erst im Viertelfinale gegen die Türkei endete. El Hadji Diouf, damals Star der Mannschaft und auch sehenswerter Tor-Vorbereiter gegen die Franzosen, wechselte nach der WM um 15 Millionen Euro von Lens zum FC Liverpool. Um diese Summe ist der heutige Star der Senegalesen, der ebenso bei Liverpool spielt, nicht auch nur im Ansatz zu haben.

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Millionen-Mann

Sadio Mané hat einen Marktwert von 60 Millionen Euro. Entsprechend groß sind auch die Erwartungen der 15 Millionen Einwohner Senegals in den Flügelstürmer, wenn die „Löwen von Teranga“ in Russland in ihre erst zweite WM starten. In Gruppe H bekommt man es mit Polen, Japan und Kolumbien zu tun.

Dass man in Russland dabei ist, ist auf ein durchaus kurioses Wiederholungsspiel in der Qualifikation zurückzuführen: Ursprünglich hatte der Senegal im November 2016 in Südafrika 1:2 verloren. Die FIFA setzte allerdings eine Neuaustragung an, nachdem der Internationale Sportgerichtshof CAS die lebenslange Sperre gegen den Schiedsrichter der Partie, Joseph Lamptey, wegen Spielmanipulation bestätigt hatte. Und diese Neuaustragung gewann der Senegal mit 2:0. Die zweite WM wird es nicht nur für den Senegal an sich, sondern auch für den Teamchef. Aliou Cissé war 2002 als Kapitän dabei, seit 2015 betreut er die Mannschaft nun als Chefcoach.

„Unsere Generation hat ihre Geschichte geschrieben, jetzt liegt es an ihnen, ihre zu schreiben“, sagt der 42-Jährige mit den Rasta-Zöpfen, der neben Mané noch eine Handvoll anderer Stars betreuen darf. Sieben Spieler kommen aus der englischen Premier League, die meisten verdienen aber in Frankreich ihr Geld. Der Abwehrchef spielt dort, wo man weiß, wie man verteidigt: Napolis Kalidou Koulibaly hat einen Marktwert von 50 Millionen Euro.