Frenkie Schinkels: TV-Studio statt SKN-Heimpremiere
Von Alexander Huber
Mit großem Getöse kehrte Frenkie Schinkels nach zehn Jahren zum SKN St. Pölten zurück. Drei Wochen später steht für den sportlichen Leiter gegen den FAC (18.30 Uhr) die Heimpremiere an. Nach dem 2:1 gegen Liefering beim Debüt des neuen Trainers Michael Steiner versucht der Zweitligist, Aufbruchstimmung zu erzeugen. Mit einer Ticket-Aktion sollen die Fans wieder in die NV-Arena gelockt werden.
Nur einer wird ganz sicher fehlen. Frenkie Schinkels – immerhin als oberste sportliche Instanz verpflichtet – schaut nicht seinem SKN zu, sondern widmet sich im TV-Studio den Champions-League-Kickern. Als Puls-4-Experte wird er mit Ex-Kicker Mario Basler über Alaba & Co plaudern. Dabei hatte SKN-Manager Andreas Blumauer mit Schinkels noch "mehr Professionalität" angekündigt.
"Ich bin für den SKN sehr günstig, deshalb steht es mir zu, dass ich den Vertrag bei Puls 4 erfülle", sagt Schinkels, der seine Arbeitsweise erklärt: "Ich verfolge jedes Training, aber am Spieltag trage ich nichts zum Abschneiden der Mannschaft bei. Das ist mit dem Verein klar geregelt."
Tatsächlich stimmte der Europacup-Starter zu, dass der gebürtige Holländer seine zahlreichen Nebentätigkeiten (neben Puls 4 noch zwei Zeitungskolumnen, Auftritte als Werbeträger und Schlagersänger) beibehalten darf. Ist nun mit der Entscheidung "TV-Studio statt Stadion" jene Unvereinbarkeit eingetreten, auf die der KURIER schon vor dem Amtsantritt hingewiesen hatte? "Frenkies Nebentätigkeiten sind für uns kein Problem. Ich sehe auch keine schlechte Symbolik", entgegnet Blumauer.
Terminfrage
Schinkels erzählt: "Ich war zuletzt als Sportdirektor von Landesligist Krems auch nicht immer bei den KSC-Spielen. Einmal war ich währenddessen sogar beim SKN, weil ich als Testimonial der Hypo NÖ einen Werbetermin in der NV-Arena hatte."
Spätestens Anfang November, beim SKN-Gastspiel in Lustenau, wird Schinkels wieder wegen eines Auftrittes bei Puls 4 fehlen. "Die Arbeit im Vorfeld ist wichtiger für mich als jene in der Kabine. Ich würde auch auf der Tribüne und nicht auf der Bank sitzen. Wenn ich von dort 25 von insgesamt 30 Spielen sehe, ist das eine gute Quote und auch professionell", meint Schinkels.
Michael Steiner arbeitet hauptamtlich und auch als Vollzeit-Trainer. Für seine Heimpremiere kündigt der Salzburger an: "Ich habe für jeden Gegner einen eigenen Plan. ‚Never change a winning team‘ gilt bei mir nicht. Auch nicht nach einem Sieg gegen Liefering."
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