Sport/Fußball

Niederlage in Dänemark für Foda "kein Beinbruch"

Das letzte Testspiel des ÖFB-Teams vor der Nations-League-Entscheidung und der EM-Qualifikation hat mit einer verdienten Niederlage geendet. Dennoch war Teamchef Franco Foda nach dem 0:2 am Dienstag in Herning gegen Dänemark nicht wirklich unzufrieden. "Es ist kein Beinbruch, wir haben gegen ein gutes Team verloren. Es gab gute Erkenntnisse", sagte der Deutsche.

Eine Lehre könnte sein, dass die ÖFB-Equipe Ausfälle wie jene von David Alaba, Marko Arnautovic oder Julian Baumgartlinger nicht kompensieren kann. Diesbezüglich relativierte Foda: "Ich beschäftige mich nur mit den Spielern, die hier waren. Es macht keinen Sinn zu spekulieren, was gewesen wäre, wenn alle an Bord gewesen wären. Spieler hatten die Möglichkeit, sich zu präsentieren, insofern war der Test wichtig."

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Nicht nur positive Erkenntnisse

Nicht jeder nützte seine Chance. "Der eine hat seine Sache besser gemacht, der andere weniger", sagte der Teamchef, ohne Namen zu nennen. Lob gab es unter anderem für Richard Strebinger. "Er hat insgesamt einen sehr ruhigen, sachlichen und souveränen Eindruck gemacht." Zunächst sei die Überlegung gewesen, den Rapid-Goalie und Cican Stankovic jeweils eine Hälfte spielen zu lassen. "Aber aufgrund des 0:1 zur Pause haben wir entschieden, einen Feldspieler mehr einzuwechseln."

Gute Teamchef-Kritiken gab es auch für Xaver Schlager. "Er war gut im Spiel, musste aber leider verletzt ausgewechselt werden." Der Salzburg-Profi hatte nach rund 30 Minuten wegen Wadenproblemen um seine Auswechslung gebeten.

Allerdings lieferte die Partie gegen den Weltranglistenzehnten nicht nur positive Erkenntnisse. "Am Anfang haben wir (Anm.: durch Alessandro Schöpf) eine Riesenchance vergeben, dann war uns Dänemark in punkto Tempo und Zielstrebigkeit überlegen. Wir haben es nicht geschafft, in der Endzone zum Abschluss zu kommen, auch wenn es in der zweiten Hälfte ein bisschen besser war", erklärte Foda nach dem möglicherweise letzten Freundschaftsspiel für eineinhalb Jahre.

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Gegen Bosnien muss ein Sieg her

Ab November geht es ans Eingemachte: Für Platz eins in der Nations-League-Gruppe muss die ÖFB-Auswahl am 15. November im Wiener Ernst-Happel-Stadion das 0:1 gegen Bosnien-Herzegowina umdrehen und drei Tage später in Nordirland gewinnen. Sollte gegen Bosnien ein 1:0 gelingen, würde in Belfast jeder Sieg mit zwei Toren Unterschied außer einem 2:0 für den Gruppensieg reichen, weil in diesem Fall die höhere Anzahl von erzielten Auswärtstreffern schlagend werden würde. Bei einem Erfolg im direkten Duell mit Edin Dzeko und Co. würde auch ein knapper Sieg in Nordirland den Ausschlag zugunsten der Österreicher geben.

Das heißt, die Nationalmannschaft muss in den kommenden beiden Partien mindestens drei Tore erzielen, was bei einem Treffer in den jüngsten drei Matches ein schwieriges Unterfangen werden könnte. In Herning blieben gefährliche Angriffe Mangelware. "Die Mannschaft war bemüht und hat in der zweiten Hälfte zugelegt, aber so ehrlich muss man sein - Dänemark war an diesem Tag die bessere Mannschaft", gab Foda zu.

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Jankos Team-Zukunft offen

Nach der Rückkehr aus Dänemark hat sich Marc Janko Mittwochfrüh am Flughafen Wien-Schwechat von seinen Nationalmannschafts-Kollegen verabschiedet - ob für immer oder doch nur für vier Wochen, ist im Moment noch völlig offen. Der 35-Jährige würde für weitere Einsätze zur Verfügung stehen, und Foda erklärte, dass der Stürmer für ihn auch künftig ein Thema sein werde. „Ob er wieder einberufen wird, hängt davon ab, wie sich die Situation in den nächsten Wochen entwickelt“, sagte Foda.

Janko war aufgrund der Verletzung von Michael Gregoritsch nachnominiert worden, in Herning absolvierte er einen rund 20-minütigen Einsatz und konnte dabei laut Foda überzeugen. „Marc war für diesen Lehrgang sehr wichtig. Er kann vorne Bälle festmachen und ist im Strafraum immer gefährlich“, meinte der Deutsche. Dennoch wäre für Janko in den kommenden Partien wohl kein Platz, wenn Gregoritsch bis dahin - wie zu erwarten - seine Oberschenkelprobleme überwunden hat.

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Der 67-fache Internationale (28 Tore) geht locker an die Sache heran. „Man weiß nicht, ob es das letzte Mal gewesen ist, es sind noch vier Wochen bis zur nächsten Kadernominierung. Ich hoffe, dass Gregoritsch bis dahin wieder fit ist, ich glaube, dann wird es eher schwierig für mich. An meiner Einstellung ändert sich aber nichts: Wenn ich gebraucht werde, sehr gerne, wenn nicht, auch alles gut und ich bin Edelfan vorm Fernseher“, meinte Janko.

Die Diskussionen um das Amt des Spielführers waren Janko, der nach der Einwechslung von Sebastian Prödl die Kapitänsbinde bekam, zuletzt ziemlich auf die Nerven gegangen. „Das Thema wurde generell überstrapaziert, Kapitän ist und bleibt Julian Baumgartlinger. Die Schleife war im Endeffekt nur ein Wanderpokal, der in den letzten Tagen viel Beachtung bekommen hat, aber ohne große Bedeutung war.“