Sport/Fußball

Sturm ist der Meister des ersten Saisondrittels

Ein Spiel vor Abschluss des ersten Saisondrittels. Ein Spiel für Sturm Graz, um nach zwölf Runden an der Tabellenspitze zu bleiben. Reine Formsache? Kam doch mit Mattersburg der Vorletzte der Tabelle. Und während Schiedsrichter Altmann sein (gutes) Bundesliga-Debüt feierte, stellten sich vor allem die Grazer Fans die Frage, ob es vielleicht eines der letzten Spiele von Franco Foda als Sturm-Trainer sein könnte. Auch der Deutsche ist ÖFB-Teamchefkandidat.

Noch musste er sich mit Grazer Personalien beschäftigen: Gegenüber dem 3:0 gegen die Austria blieb Angreifer Alar (Adduktorenprobleme) zunächst auf der Bank, Zulechner übernahm seinen Part.

Dennoch, was sollte einer Mannschaft, die in den letzten drei Partien kein Gegentor schlucken musste, gegen den Nachzügler passieren? Viel, zu viel.


12. Runde:

Samstag, 21.10.2017

SK Sturm Graz - SV Mattersburg

3:2

(1:1)

SCR Altach - WAC

18.30

SKN St. Pölten - LASK Linz

18.30

Sonntag, 22.10.2017

FC Admira - Red Bull Salzburg

14.00

Austria Wien - Rapid Wien

16.30

Früher Schock

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Nicht einmal vier Minuten waren vergangen. Sturm glänzt noch durch geistige Abwesenheit, wie sonst hätten die Grazer vergessen können, dass die Mattersburger vor allem nach Standardsituationen für ihre gefährlichsten Momente sorgen. Ein Eckball von René Renner und die Unaufmerksamkeit der Grazer Hintermannschaft erlauben den Kopfball des unbedrängten Spaniers Jano erlauben. Torhüter Siebenhandl lenkt den Ball noch an die Latte, kann aber nicht verhindern, dass dieser mit vollem Umfang die Torlinie überschreitet – 0:1, früh die Führung für die krassen Außenseiter.

Sturm legt die erste Verunsicherung ab und findet besser in einen zweikampfstarken Offensivmodus. Ohne in weiterer Folge allerdings die großen Lücken im konsequent dichten Abwehrriegel der Burgenländer zu finden. Ausgeholfen hat der Mattersburger Lukas Rath. Sein Versuch, den Ball zu stoppen, misslingt gewaltig. Philipp Huspek nützt den unfreiwilligen Doppelpass – 1:1 (14.) Aber der große Sturm-Lauf bleibt aus. In der Wertung des Ballbesitzes weit voran zu liegen war zu wenig für die Gastgeber, verdient ist Mattersburgs Aussicht auf den Punktegewinn nach einer Halbzeit.

Und wieder sollte eine Unaufmerksamkeit zum Grazer Verhängnis werden. Eine weiter Ball überfliegt Sturm-Abwehr, Patrick Bürger bekommt als Sitzfußballer die Gelegenheit zur neuerlichen Führung. Er nützt sie, Siebenhandl macht unglückliche Figur (51.). Doch der schwarze Tag von Mattersburgs Rath wurde prolongiert. Er stößt Zulechner im Strafraum nieder – Peter Zulj verwandelt den Elfmeter (63.).

Weil die Grazer anscheinend in der Lage sind, ihr zu Glück erzwingen zu können, gelingt Hierländer auch noch das 3:2 (86.) Mattersburg kassiert die bereits siebente Saisonniederlage. Eine, die eigentlich nicht logisch war.


Tabelle:

1.

Sturm

12

9

1

2

25:14

11

28

2.

Salzburg

11

7

3

1

23:9

14

24

3.

Rapid

11

5

4

2

21:16

5

19

4.

Austria

11

5

3

3

21:16

5

18

5.

Admira

11

5

2

4

23:21

2

17

6.

LASK

12

4

4

4

14:14

0

16

7.

Altach

12

4

4

4

14:15

-1

16

8.

WAC

12

3

3

6

15:19

-4

12

9.

Mattersburg

12

1

4

7

13:24

-11

7

10.

St. Pölten

12

0

2

10

8:29

-21

2

Graz, Merkur Arena, 9.387 Zuschauer, SR Altmann

Tore:
0:1 ( 4.) Jano
1:1 (14.) Huspek
1:2 (51.) Bürger
2:2 (64.) P. Zulj (Foul-Elfmeter)
3:2 (86.) Hierländer

Sturm: Siebenhandl - Koch (56. Röcher), Maresic, Schulz, Lykogiannis - Jeggo, P. Zulj - Huspek (56. Alar), Hierländer, Potzmann - Zulechner (78. Eze)

Mattersburg: Kuster - Höller (72. Fran), Malic, Mahrer, Rath - Erhardt, Jano - Gruber (81. Pink), Perlak (87. Maierhofer), Renner - Bürger

Gelbe Karten: P. Zulj bzw. Malic, Gruber

Franco Foda (Trainer Sturm): "Es war ein schwieriges Spiel, aber die Mannschaft hat trotz der Gegentore immer an sich geglaubt. So kann man auch Spiele drehen. Natürlich, man kann manches besser machen. Die Passgenauigkeit im Spiel nach vorne war dieses Mal zu schlampig. Von der Größe her sind uns die Mattersburger überlegen, da sind Standards immer schwer zu verteidigen. Nach der Pause hat Mattersburg die Räume sehr gut zugestellt. Wir haben auch die zweiten Bälle schlecht verteidigt. Mit den Wechseln kam wieder neuer Schwung in die Mannschaft. Sie hat wirklich Moral bewiesen."

Gerald Baumgartner (Trainer Mattersburg): "Unsere Mannschaft hat den Matchplan sehr gut umgesetzt. Wir haben über Konter und Standards unsere Chance gesucht, allerdings bei allen drei Gegentoren individuelle Fehler gemacht. Wenn wir auswärts so auftreten gegen den Tabellenführer, ist es schade, dass wir nichts mitnehmen konnten. Wenn öfter solche Fehler passieren, hängt es möglicherweise auch mit Qualität der Mannschaft zusammen. Unsere Leistung war gut, Sturm hat aber auch auf der Bank genügend Qualität. Am Dienstag im Cup müssen wir wieder klaren Kopf haben."