Sport/Fußball

Rapid lässt gegen Admira Punkte liegen

Beim Jubiläum gibt es für Zoran Barisic nichts zu feiern: Das 100. Pflichtspiel als Cheftrainer von Rapid endete nur 1:1. Die Admira bleibt damit im sechsten Spiel in Folge gegen Rapid ungeschlagen. Weil die Grünen gegen das schwächste Team 2015 viele Chancen vergaben. Und weil der irreguläre Ausgleich der Südstädter zählte.

Unter die 13.800 Zuschauer mischte sich auch das Eishockey-Nationalteam. Zu sehen bekamen sie Jugendspiele. Nur einer der 20 Feldspieler hatte beim Alter schon einen Dreier vorne stehen: der 35-jährige Markus Katzer, der die Riege der fünf Ex-Rapidler bei den Südstädtern anführte.

Die Gäste hatten in Hälfte eins nur einen gefährlichen Angriff mit einem Weitschuss von Stephan Zwierschitz zu verzeichnen (6.). Dass Rapid (mit dem Comeback von Christopher Dibon nach seiner Leisten-OP) trotz 30 Minuten Powerplay und 75 Prozent Ballbesitz vor der Pause auch ohne Treffer blieb, lag hingegen am Verlust der in Ried perfekten Effizienz.

Zuerst wurde es mit Flanken von Thomas Schrammel probiert. Philipp Schobesberger (2.) und Robert Beric (7.) verpassten den Abschluss. Dann wurde auf die Schnelligkeit von Schobesberger gesetzt. Beric (10.) und Kainz (13.) setzten den Flankenflitzer gezielt ein, doch Schobesberger verließ (noch) der Killerinstinkt.

Die schönste Kombination – natürlich mit einem Schobesberger-Solo – endete mit einem gehaltenen Volley durch Florian Kainz (23.).

Neuer Schwung

Nach einem Durchhänger kamen die Hütteldorfer mit frischem Schwung aus der Kabine. Kainz stand die Latte im Weg (56.), Mario Pavelic der starke Tormann Jörg Siebenhandl (58.). Also sollte es wieder der Routinier richten. Steffen Hofmann, unter der Woche erneut von Wadenschmerzen geplagt, kam und spielte sofort Schwab frei – wieder gehalten (67.).

Nichts zu halten gab es nach einem Schobesberger-Solo. Nach Vorlage von Kainz wuselte der Aufsteiger des Frühjahrs durch den Strafraum und schoss genau ins Eck zum 1:0 (71.).

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Eine Minute später knallte Schobesberger den Ball nach schönem Haken an die Latte. Die vergebene Vorentscheidung sollte sich rächen. Weil Schiedsrichter Robert Schörgenhofer und seinem Team ein folgenschwerer Fehler passierte. Nach einem Corner war nur noch Schrammel (aber nicht Novota) näher zum Rapid-Tor als Benjamin Sulimani postiert. Das 1:1 durch den Joker war also abseits (80.). Rapid war geschockt. In der Nachspielzeit musste Novota sogar zwei Mal bei Weitschüssen von Sulimani und Philipp Malicsek den Punkt festhalten.

Bier-Entscheidung

Neuigkeiten gibt es zum Allianz-Stadion: Während im VIP-Klub des Happel-Stadions bis Saisonende noch die vier besten Anbieter um den Catering-Zuschlag im neuen Zuhause wettkochen, wird beim Bieranbieter auf Kontinuität gesetzt. Ottakringer setzte sich gegen die auch finanziell motivierte Konkurrenz durch und darf über 2016 hinaus ausschenken.

Wien, Ernst-Happel-Stadion, 13.800 Zuschauer, SR Schörgenhofer

Tore:
1:0 (70.) Schobesberger
1:1 (80.) B. Sulimani

Rapid: Novota - Pavelic, Sonnleitner, Dibon, Schrammel - Petsos (91. Prosenik), Schwab - Schobesberger, Alar (65. S. Hofmann), F. Kainz (85. Starkl) - Beric

Admira: Siebenhandl - Zwierschitz, Wostry (36. Schößwendter), Katzer, Ebner - Lackner (73. B. Sulimani) - Bajrami, Malicsek, Kerschbaumer, Grozurek (46. Auer) - Ouedraogo

Gelbe Karten: Schobesberger bzw. Ouedraogo, Schößwendter, Malicsek

Tabelle

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): "Es war ein Spiegelbild der letzten Spiele gegen die Admira. Wir haben es verabsäumt, das 2:0 zu erzielen, Chancen hatten wir genug. Deshalb sind wir enttäuscht über diesen Punkt." Angesprochen darauf, dass der Ausgleich wegen Abseits eigentlich nicht hätte zählen dürfen, meinte Barisic: "Innerlich will ich nicht sagen, wie es mir geht. Soll ich sagen 'Danke Herr Schiedsrichter und Schiedsrichter-Assistent'? Wir suchen aber in erster Linie die Fehler immer bei uns und nicht beim Schiedsrichter."

Christopher Dibon (Rapid-Innenverteidiger, der nach seiner Leistenoperation ein Comeback gab): "Dass der Ausgleich Abseits war, ist bitter für die ganze Mannschaft. Deswegen hängen nun bei all unseren Spielern die Köpfe. Für den Aufwand den wir betrieben haben, hat zu wenig rausgeschaut."

Oliver Lederer (Admira-Trainer): "Es war wie so oft ein glücklicher Punkt für uns gegen Rapid, den wir uns mit viel Leidenschaft am Schluss erkämpft haben und der uns zufrieden macht. Rapid war über die gesamte Spieldauer die aktivere und bessere Mannschaft. Der Abstiegskampf wird bis zum Ende spannend bleiben. Ich hoffe, dass wir am Ende den längeren Atem haben."