Sport/Fußball

LASK ließ St. Pölten beim 4:0 "keine Luft zum Atmen"

Mit breiter Brust war der SKN St. Pölten nach einem guten Saisonstart in der Fußball-Bundesliga am Sonntag nach Linz gereist - und trat mit hängenden Köpfen die Heimreise an. Denn der LASK spielte die Niederösterreicher 90 Minuten lang an die Wand, gewann mit 4:0 (1:0) und hatte noch viele hochkarätige Chancen auf einen noch höheren Sieg.

Die Linzer ließen nach einer halben Minute eine Chance zu, mehr aber nicht. Danach lief das Match nur in Richtung Gäste-Tor. Andreas Gruber (34.), der herausragende Reinhold Ranftl (46.), Lukas Grgic (56.) und Thomas Goiginger (87.) bei seinem Bundesliga-Comeback nach seinem Kreuzbandriss im März sorgten für den klaren Erfolg, mit dem sich der LASK in der Tabelle hinter Salzburg und Rapid auf Rang drei vorschob.

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Lob von allen Seiten

Das größte Kompliment für den überzeugenden Auftritt kam danach vom Gegner. "Ich bin fast der Meinung, dass es fast noch ein Stück schwieriger war dagegen zu halten als im Cup gegen Salzburg, weil vom LASK um eine Schippe mehr Intensität da war. Sie haben uns keine Luft zum Atmen gegeben", sagte St. Pölten-Trainer Robert Ibertsberger, der mit seinem Team vor einer Woche beim Serienmeister mit 0:3 verloren hatte.

Auch Dominik Thalhammer war verständlicherweise voll des Lobes für seine Mannschaft. "Es war eine sehr, sehr starke Leistung", resümierte der LASK-Coach. "Wir waren extrem dominant, kontrollierend, haben sehr viele Torchancen herausgespeilt. Es war sehr, sehr gutes Positionsspiel, sehr zielgerichteter Ballbesitz. Man sah viele Flanken, Angriffe über die Seite, die, wenn man was finden will, wir in manchen Situationen noch besser zu Ende hätten spielen können", analysierte Thalhammer und stellte zurecht fest: "Das Spiel hätte noch höher ausgehen können."

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Überrascht über schwaches Auftreten

Jedenfalls holte sich der LASK noch einmal viel Selbstvertrauen für das zweite Europa-League-Spiel am Donnerstag in Linz gegen Ludogorez Rasgrad. Ob James Holland (Knöchelverletzung) und Rene Renner (Gehirnerschütterung), deren Fehlen am Sonntag nicht ins Gewicht fiel, rechtzeitig fit werden, ist offen. "50:50, eher nicht", meinte Thalhammer dazu.

St. Pölten, auch nach elf Bundesliga-Duellen mit dem LASK noch ohne Sieg (acht Niederlagen, drei Remis), enttäuschte auf ganzer Linie. Auch zur Überraschung von Ibertsberger. "Der Gegner war extrem stark, der Sieg hätte fast höher ausfallen müssen, so viele Torchancen wie vergeben worden sind. Wir müssen froh sein, waren mit 0:4 gut bedient. Auf der anderen Seite bin ich enttäuscht, wie wir uns präsentiert haben. Damit habe ich gar nicht gerechnet, dass wir überhaupt keinen Zugriff bekommen. Wir haben sehr lethargisch gewirkt. Wir haben uns dann auch mental erdrücken lassen", sagte der Coach.

Analysieren und hinterfragen und dann schnell abhaken, heißt es nun in St. Pölten. Denn mit Ried und WSG Tirol warten danach zwei Gegner aus der unteren Tabellenhälfte.