Sport/Fußball

Rapid unterliegt der Admira

Die Admira hat für eine misslungene Europacup-Generalprobe von Fußball-Rekordmeister Rapid gesorgt. Die Südstädter feierten am Sonntagabend zum Abschluss der fünften Bundesliga-Runde einen 2:0-(1:0)-Sieg über die Hütteldorfer. Die Tore für die Niederösterreicher, die sich mit dem ersten Saisonsieg vom letzten auf den siebenten Platz verbesserten, erzielten Geburtstagskind Wilfried Domoraud (36.) und "Joker" Rene Schicker (92.).

Rapid verabsäumte es damit, punktemäßig zu Tabellenführer Salzburg aufzuschließen, und fiel durch die erste Meisterschaftsniederlage hinter Aufsteiger Grödig und Ried vom zweiten auf den vierten Rang zurück. Damit wurde kein Selbstvertrauen vor dem Hinspiel im Europa-League-Play-off am kommenden Donnerstagabend im Hanappi-Stadion gegen Georgiens Vizemeister Dila Gori getankt.

Für die Admiraner war es nach sechs Partien (zwei Remis und vier Niederlagen) der erste Sieg über Rapid seit dem 4:3 am 1. Oktober 2011. Die Niederösterreicher setzten damit ihren Aufschwung unter Neo-Trainer Oliver Lederer, der in der Vorwoche bei seinem Debüt ein 1:1 gegen Sturm Graz erreicht hatte, fort.

Domoraud sorgt für die Führung

Die Gastgeber spielten auch ohne den erkrankten Stürmer Ouedraogo von Beginn weg stark und gaben durch Schachner den ersten gefährlichen Torschuss ab, der knapp neben der Stange einschlug (17.). Bereits in Minute 28 hätte es 1:0 für die Lederer-Elf heißen müssen, als nach Dibon-Fehler und Rivera-Flanke der völlig frei stehende Stürmer Sax das Kunststück zuwege brachte, ein Luftloch zu schlagen. Der Ball kam deshalb zu Schwab, dessen Schuss von Novota pariert wurde (28.).

Danach hatte Rapid seine beste Phase in Hälfte eins, als ein Hofmann-Freistoß Schlussmann Leitner ärgste Probleme bereitete (30.) und Schaub nach schöner Kombination danebenschoss (34.). Wenig später jubelte jedoch die Admira: Eine schlechte Kopfball-Abwehr von Pichler landete bei Domoraud, dessen wuchtiger Schuss aus spitzem Winkel von Trimmel leicht abgefälscht, via Latte und Stange in den Maschen landete. Es war das erste Bundesliga-Tor für den Franzosen mit ivorischen Wurzeln, der am Sonntag seinen 25. Geburtstag feierte.

Mit der Führung im Rücken spielten die Niederösterreicher bis zur Pause groß auf: Sax hatte dabei die nächste Topchance, die Novota in extremis gerade noch an der Stange vorbei in den Corner lenkte. Und auch beim nachfolgenden Eckball stand der Rapid-Tormann mit einer weiteren Glanzparade bei einem Windbichler-Kopfball im Mittelpunkt (beide 42.).

Nach dem Wechsel übernahm Rapid zwar das Kommando, wurde aber nur selten so gefährlich wie durch den Schaub-Kopfball nach Schrammel-Flanke, den Leitner abwehrte (49.), oder durch einen Boskovic-Kopfball nach Corner (80./drüber). Auf der Gegenseite ließ der in der 56. Minute eingewechselte Schicker die Vorentscheidung aus, als er den Ball am Tor vorbei schob (68.).

Im Finish zeichnete sich Admira-Goalie Leitner bei einer Petsos-Granate neuerlich aus (86.). Den Endstand fixierte Schicker nach Idealflanke von Domoraud in der Nachspielzeit per Kopf. Sax hätte in der 95. Minute sogar noch auf 3:0 erhöhen können, scheiterte aber ein weiteres Mal an Novota.

Oliver Lederer (Admira-Trainer): "Das war heute ein Schritt nach vorne. Von der läuferischen und kämpferischen Qualität war das ein hervorragendes Spiel, uns ist fast alles aufgegangen. So eine Leistung haben wir gebraucht, sie ist mit einem verdienten Sieg und drei extrem wichtigen Punkten belohnt worden."

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): "Wir haben gewusst, dass es ein schweres Spiel für uns wird. Unser Spiel war nicht so präzise und agil, wie wir es uns vorgenommen haben. Wir hätten bei 0:0 aber in Führung gehen können, dann wäre es wohl anders gelaufen. So sind wir durch ein wundervolles Tor in Rückstand geraten. Am Ende haben wir alles nach vorne geworfen, die Admira hat das eiskalt ausgenützt, das 2:0 gemacht und verdient gewonnen."