"Abscheuliche Szenen": 39 Festnahmen bei Aston Villa - Warschau
Nach schweren Ausschreitungen polnischer Fußballfans vor dem Conference-League-Spiel zwischen Aston Villa und Legia Warschau hat die englische Polizei 39 Menschen festgenommen. Vier Beamte sowie je zwei Hunde und Pferde seien verletzt worden, als sie bei den "abscheulichen und höchst gefährlichen Szenen" mit Pyrotechnik und Wurfgeschossen angegriffen worden seien, teilte die Behörde in der Nacht zum Freitag mit. Ein Polizist musste demnach im Krankenhaus behandelt werden.
Unter Berufung auf Sanitätsdienste berichtete die "Birmingham Mail" am Freitag, dass insgesamt 14 Menschen medizinisch behandelt werden mussten. Aston Villa hatte das Spiel am Donnerstagabend mit 2:1 gewonnen.
Keine polnischen Fans im Stadion
Wegen der Krawalle wurden keine Legia-Fans ins Stadion im mittelenglischen Birmingham gelassen. Chief Inspector Tim Robinson sagte, die außerordentliche Gewalt habe der Polizei keine andere Wahl gelassen, als den polnischen Anhängern den Zugang zu verwehren. Ihnen waren ohnehin mit 1.000 Karten weniger Tickets als üblich zur Verfügung gestellt worden.
Aston Villa verwies zur Begründung auf Sicherheitsbedenken wegen Ausschreitungen von Legia-Fans Anfang Oktober beim Spiel bei AZ Alkmaar in den Niederlanden. Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hatte den polnischen Rekordmeister seinerzeit mit 15.000 Euro Geldstrafe und einem Zuschauerausschluss bei Zrinjski Mostar in Bosnien-Herzegowina belegt. Legia-Anhänger hatten in Alkmaar das Eingangstor gestürmt und waren mit massiver Gewalt gegen Ordner und die Bereitschaftspolizei vorgegangen.
Der Premier-League-Club warf den polnischen Vereinsvertretern vor, sie hätten nicht in Sicherheitsfragen kooperiert. Legia beschwerte sich wiederum, dass Aston Villa durch restriktive Maßnahmen die Atmosphäre unnötig verschärft habe.