Fan-Verbot für Fenerbahce in Kayseri nach Regierungskritik
Nach regierungskritischen Rufen im Stadion muss der türkische Erstligist Fenerbahce Istanbul das kommende Auswärtsspiel gegen Kayserispor voraussichtlich ohne seine Anhänger bestreiten. Fenerbahce-Fans seien unter Berufung auf eine Entscheidung des Sicherheitsrats der Provinz Kayseri vom Spiel am Samstag gegen Kayserispor ausgeschlossen worden, teilte der Klub am Dienstag mit. Das könne man "auf keinen Fall akzeptieren", hieß es weiter.
Diese "eigenartige Entscheidung" vertiefe die gesellschaftliche Kluft und habe nichts mit Sport zu tun, erklärte Fenerbahce. Die Fans würden daran gehindert, ihr Team zu unterstützen und die Entscheidung diene lediglich dazu, den Klub zu bestrafen. Fenerbahce forderte eine Erklärung und rief die Behörden dazu auf, die Entscheidung zu überdenken und zu revidieren.
Am Samstagabend hatten Fenerbahce-Fans beim Heimspiel gegen Konyaspor (4:0) regierunskritische Slogans gerufen und die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan zum Rücktritt aufgerufen. Nach der Erdbeben-Katastrophe vom 6. Februar war Kritik am Krisenmanagement der Regierung laut geworden. So hätten die Behörden bei der Bauaufsicht versagt. Die Regierung wies die Vorwürfe zurück. Das Beben hatte in der Türkei und im benachbarten Syrien mehr als 50.000 Menschenleben gefordert.
Fenerbahce liegt in der Liga mit 48 Punkten auf dem zweiten Platz, sechs Punkte hinter Tabellenführer Galatasaray.