Sport/Fußball

Ex-FIFA-Boss Blatter: "Die Vergabe an Katar war ein Irrtum"

„Es ist ein zu kleines Land - der Fußball und die WM sind dafür zu groß“, sagte der 86-Jährige dem Schweizer „Tages-Anzeiger“. „Die Vergabe an Katar war ein Irrtum. Und dafür trug ich als damaliger Präsident die Verantwortung“, meinte der Schweizer weiter.

„Jetzt, da die WM unmittelbar bevorsteht, bin ich froh, dass bis auf wenige Ausnahmen keine Fußballer die WM boykottieren“, sagte Blatter aber auch. Katar gilt unter anderen wegen der Menschenrechtslage, dem Umgang mit ausländischen Arbeitern und fehlenden Frauenrechten als umstritten.

Blatter selbst wird nicht in das Emirat reisen. Er stand von 1998 bis 2016 der FIFA vor. 2015 sperrte ihn die Ethikkommission. 2016 trat Gianni Infantino seine Nachfolge an.

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Blatter kritisierte auch seinen Nachfolger Infantino. Er frage sich, warum sein Landsmann in Katar lebe. Blatter sieht darin eine zu große Nähe zu den WM-Organisatoren. „Der FIFA-Präsident müsste die Oberaufsicht haben“, sagte er. „Ein Beispiel: Es gibt ja den Vorschlag, man solle für die verstorbenen Arbeiter und die Hinterbliebenen einen Fonds einrichten. Katar sagt Nein. Was soll jetzt die FIFA dazu sagen, wenn ihr Präsident mit Katar im selben Boot sitzt?“