Europa League: Salzburg verliert bei Lazio Rom mit 2:4
Auch Salzburg kann verlieren. Nach mehr als sieben Monaten ging Österreichs Meister und Tabellenführer im Viertelfinale der Europa League bei Rom als Verlierer vom Platz. Trotz zweier Auswärtstore ist das Rückspiel kommenden Donnerstag in der Red-Bull-Arena wohl eine Mission: Impossible, denn die offensivstarken Römer reisen mit einem 4:2-Vorsprung an.
Salzburg-Trainer Marco Rose vertraute jener Startelf, die zuletzt gegen Borussia Dortmund auch defensiv so überzeugend aufgetreten war. Nur der gesperrte Koreaner Hwang fehlte, für ihn begann – wie erwartet – der Norweger Gulbrandsen.
Vor achteinhalb Jahren hatte Salzburg in der Europa-League-Gruppenphase dank zweier später Tore von Schiemer und Janko mit 2:1 bei Lazio gewonnen. Von damals waren gestern mit Radu (Lazio) und Ulmer (Salzburg) nur die beiden Linksverteidiger zu Beginn auf dem Platz.
2009 war es fast ein Geisterspiel, hatten sich nur 15.000 Fans im Olympiastadion eingefunden, gestern war die Arena mit 40.000 Zusehern gut gefüllt. Und die Lazio-Fans mussten nicht lange warten auf den ersten Jubel.
Früher Rückstand
Just der Rom-erfahrene Ulmer hatte Basta übersehen, der rechte Mittelfeldspieler passte scharf zur Mitte. Der freistehende Lazio-Kapitän Lulic schoss trocken ein (8.).
Es war schon bis dahin ein munteres Spielchen gewesen, Salzburg versuchte den Römern den aggressiven Red-Bull-Stil aufzuzwingen. Vieles war aber zu hektisch und ungenau, also gab es immer wieder Ballverluste, die Rose gegen die starke Umschaltmannschaft Lazio verhindern wollte.
Nach 20 Minuten beruhigte sich die Partie. Salzburg hatte das Spielglück der Tüchtigen: Basta hatte Dabbur im Strafraum mit dem Ellbogen am Kopf getroffen. Das Spiel lief weiter. Erst mit Zeitverzögerung entschied Schiedsrichter Hategan auf Elfmeter. Berisha war es egal, der Norweger traf wie gegen Real Sociedad und Dortmund vom Elferpunkt – 1:1 (29.).
Die Lazio-Spieler waren außer sich, bestürmten den rumänischen Schiedsrichter. Auch auf den Rängen ging es heiß her: Lazio-Fans versuchten die VIP-Tribüne zu stürmen, auf der Salzburger über das 1:1 gejubelt hatten. Erst als gut 20 Ordner aufmarschierten, beruhigte sich die Angelegenheit.
Auf dem Spielfeld reagierte Lazio typisch italienisch. Bei jeder Aktion im Strafraum wurde Elfmeter reklamiert. Doch Schiedsrichter Hategan fiel auf die römische Schauspielkunst nicht herein.
Die zweite Hälfte begann dann wie die erste. Wieder stürmte Salzburg als müsste man einen klaren Rückstand aufholen, wieder wurde man von Lazio für den Übermut bestraft: Ulmer konnte erneut einen Querpass – dieses Mal von Luis Alberto – nicht verhindern, Parolo war mit der Ferse erfolgreich. Mit einem Traumtor ging Lazio zum zweiten Mal in der Partie in Führung (49.).
Lazio setzte nicht nach. Salzburg bestimmte das Spiel, doch der letzte Pass wollte nicht klappen. Bis in die 71. Minute, da steckte Dabbur eher zufällig auf den gerade erst eingewechselten Minamino durch. Der Japaner erzielte wie im Februar in San Sebastian das 2:2.
Später Doppelschlag
Doch anders als im Sechszehntelfinal-Hinspiel blieb es nicht beim Unentschieden. Salzburgs Defensive offenbarte am gestrigen Abend einfach zu viele Schwächen, um gegen die stärkste Offensive der Serie A bestehen zu können.
Zunächst konnten weder Berisha noch Caleta-Car einen Sololauf des eingewechselten Felipe Andersen stoppen –3:2 (74.). Zwei Minuten später stand dann auch noch Immobile im Strafraum ganz alleine. Der Lazio-Torjäger schoss trocken zum 4:2-Endstand ein.