Sport/Fußball

Dragovic: "Den kannst ein bisserl provozieren"

Vor einem Jahr stand Basel noch im Achtelfinale der Champions League. 2013 ist es immerhin noch die Europa League. Damals wie heute versucht Aleksandar Dragovic die Schweizer Abwehr zusammenzuhalten. Nach dem verpatzten Duell mit Bayerns Mario Gomez im Vorjahr darf sich der Wiener heute mit Givanildo Vieira de Souza, kurz Hulk, messen.

Eine nicht minder schwierige Aufgabe. Der Brasilianer wechselte im Sommer um stolze 55 Millionen Euro vom FC Porto zu Zenit St. Petersburg. Der KURIER erreichte Dragovic am Tag vor dem so wichtigem Spiel, an seinem 22. Geburtstag.

KURIER: Alles Gute, was wünschen Sie sich denn?
Aleksandar Dragovic: Danke sehr. Dass wir gegen St. Petersburg ein gutes Spiel machen. Aber ich hab’ gelernt, die kleinen Dinge zu schätzen und dass nicht alles immer auf Fußball bezogen sein muss. Gesundheit ist das Wichtigste.

Am Sonntag hätten Sie sich mit zwei Toren selbst beschenkt, wäre dann nicht noch eine gelbrote Karte dazugekommen.
Das stimmt. Die Tore waren sicher gut fürs Selbstvertrauen. Trainer Murat Yakin hat auch von uns Innenverteidigern verlangt, dass wir bei Standards mitgehen und Torgefahr ausstrahlen.

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Ihr letztes Tor haben Sie am 1. Oktober 2011 erzielt, ebenfalls gegen Genf. Zufall?
Das ist schon sehr lange her. Aber gut, jetzt weiß ich, dass ich es noch kann und dass sich das Training bezahlt macht. Beim Abschlusstraining haben wir es nämlich ganz genau so einstudiert.

Sie arbeiten also nach wie vor an Ihren Offensiv-Kopfbällen?
Natürlich. Ich hoffe, dass ich es bald so kann wie Nemanja Vidic von Manchester. Ein Wahnsinn, mit welcher Wucht er am Dienstag gegen Real in die Kopfbälle gegangen ist. Da werd’ ich mir schon ein paar Videos raussuchen. Vidic ist ein Vorbild für mich.

Wie beurteilen Sie mit ein paar Tagen Abstand Ihre gelbrote Karte aufgrund einer unglücklichen Geste mit der Faust?
Es tut mir leid, ich wollte niemanden provozieren. Auf dem Video sieht man, dass die Geste nicht den Genfer Fans, sondern unserem Co-Trainer gegolten hat. Ich hab’ mit ihm gewettet, dass ich ein Kopftor mache. Aber ich hätte es cleverer tun können.

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Ihre Cleverness wird am Donnerstag gegen Zenit St. Petersburg gefragt sein.
Zenit ist ein harter Brocken. Wir sind Außenseiter, möchten aber eine kleine Sensation schaffen.

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Als linker Innenverteidiger werden Sie es regelmäßig mit Zenit-Superstar Hulk zu tun bekommen. Er zieht gerne von rechts in die Mitte. Welches Konzept haben Sie gegen Ihn?
Zenit ist als Mannschaft sehr gut, aber wenn man Ihn aus dem Spiel nimmt, hat man schon einiges gewonnen. Seine Statur ist beeindruckend. Wir müssen ihn zusammen einschnüren, dürfen ihm keinen Platz lassen. Er ist auch ein Heißsporn, den kannst ein bisserl provozieren. Ich freu mich auf diese große Aufgabe. Gegen so einen Star zu spielen, ist wieder eine neue Erfahrung für mich.

In zwei Wochen stehen zwei wichtige Länderspiele auf dem Programm. Wie schätzen Sie Ihre Chancen auf einen Einsatz ein, nachdem Prödl und Pogatetz wenig Spielpraxis haben?
Es ist schade, dass die beiden derzeit nicht so oft zum Zug kommen. Beide sind super Innenverteidiger, sie haben das im Herbst im Team auch gegen Deutschland und die Türkei bewiesen. Ich kann nur hier in Basel meine Leistung bringen. Der Teamchef wird dann entscheiden.

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