Causa Sabitzer: Ein Eigentor von Red Bull
In einem großen Konzern weiß oft die linke Hand nicht, was die rechte macht, heißt es. Diesen Eindruck vermittelte am Wochenende in der Personalie Sabitzer auch das Red-Bull-Fußballimperium.
Noch Samstag hatte Salzburgs Sportlicher Leiter Christoph Freund in der APA gesagt, dass man sich nach der Rückkehr von Marcel Sabitzer aus dessen Urlaub am 2. Juli, an einen Tisch setzen, über seine Zukunft sprechen und entscheiden werde, was für ihn und alle Beteiligten das Beste sei.
Am Sonntag und damit nicht einmal 24 Stunden später war dieser Gesprächstermin bereits obsolet. Schon um 8.05 Uhr wurde von RB Leipzig über Twitter vermeldet, dass Marcel Sabitzer künftig nicht mehr für Salzburg, sondern für den deutschen Red-Bull-Klub spielen wird.
Machtwort
Dass dem so sein wird, war bereits Ende Mai klar, als Ralf Rangnick im Kicker erklärte, dass Sabitzer einen Vertrag beim deutschen Zweitligisten erfüllen wird müssen. Davon werde man "keinen Millimeter" abrücken, erklärte der damals Noch-Salzburg- und mittlerweile Nur-mehr-Leipzig-Sportchef.
Mit der offensichtlich unkoordinierten Bestätigung des Transfers, der ja gar keiner ist (Sabitzer war ja von Leipzig nur eine Saison ausgeliehen), wurden Rangnicks Nachfolger in Salzburg düpiert. Denn nicht nur Freund, sondern auch General Manager Jochen Sauer hatte zuletzt erklärt, dass es Gespräche mit Sabitzer erst nach dessen Urlaub geben wird.
Beide hatten in den letzten Wochen Kommunikationsstrukturen mit den Medien aufgebaut, die es in der Ära Rangnick nicht gegeben hatte. Dazu waren sie bemüht, sich in der Öffentlichkeit von Leipzig abzugrenzen und ein eigenes Profil zu entwickeln. Dies wurde nun konzernintern untergraben.
Überangebot
Sabitzer ist bei RB übrigens einer von momentan sieben Stürmern. Neben ihm stehen der dänische Teamspieler Poulsen, der schwedische Teamspieler Forsberg, der deutsche U-20-Teamspieler Selke, der Ex-Rapidler Boyd, der Ex-Salzburger Quaschner und der Ex-Austrianer Damari im Kader.
Der israelische Teamspieler wird aber aller Voraussicht in die andere Richtung geschickt werden – also von Leipzig nach Salzburg. Der Israeli war im Jänner um zumindest 5,5 Millionen Euro gekauft worden. In der 2. deutschen Bundesliga hatte Damari aber nicht funktioniert und war im Frühjahr torlos geblieben.
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