Bayern schießt Dortmund auf den Relegationsplatz
Von Andreas Brandt
Gegenseitiges Abtasten? Fehlanzeige. Anfängliche Langeweile? Nicht mit Bayern. Nicht mit Dortmund. Wie so oft in den vergangenen Jahren, wenn Bayern München und Borussia Dortmund aufeinander getroffen waren, entwickelte sich auch am Samstag ein von Beginn an spannendes und hochklassiges Fußballspiel. Mit einem am Ende mehr als verdienten Sieg für den Tabellenführer. Und Dortmundern, die sich auf dem Relegationsplatz wiederfinden.
Abschlussschwäche
Dass der BVB zur Pause mit 1:0 in Führung lag, war allerdings auch der äußerst schwachen Chancenauswertung der Münchner geschuldet. Thomas Müller, unter anderem mit einem sehenswerten Seitfallzieher, sowie Arjen Robben hatten mehrere dicke Torchancen liegen gelassen. 12:5 lautete die Torschussstatistik nach 45 Minuten zugunsten der Bayern.
Am Spielverlauf änderte sich auch im zweiten Abschnitt zunächst wenig. Immer wieder bissen sich die Bayern an einem hervorragend aufgelegten Dortmund-Keeper die Zähne aus. So hätte Lewandowski in der 51. Minute um ein Haar gegen seinen Ex-Klub getroffen, wäre da nicht Weidenfellers Bein in letzter Sekunde dazwischen gewesen. Manchmal fehlten aber auch einfach nur ein paar Zentimeter, wie bei einem Kopfball von Benatia aus kurzer Distanz.
Der Siegtreffer für die Bayern fiel schließlich aus einem Elfmeter. Subotic hatte Ribery zu Boden gezogen, Robben ließ sich die Chance vom Punkt nicht entgehen (85.). Für Dortmund war es die siebente Niederlage im zehnten Saisonspiel, die fünfte in Folge. Der Rückstand auf den Erzrivalen an der Tabellenspitze beträgt bereits 17 Punkte.
Bei Werder Bremen hat sich am Samstag der erhoffte Trainereffekt eingestellt. Der krisengeschüttelte deutsche Bundesligist siegte beim Liga-Debüt von Coach Viktor Skripnik auswärts gegen Mainz mit 2:1 und feierte damit in der 10. Runde den ersten vollen Erfolg. Der Klub von Sebastian Prödl und Zlatko Junuzovic, die beide durchspielten, gab die Rote Laterne zumindest vorerst an Freiburg ab.
Dabei gingen die Mainzer (mit Julian Baumgartlinger) bereits in der 3. Minute durch Shinji Okazaki in Führung und erarbeiteten sich eine Vielzahl an Chancen. Allerdings sorgte Franco di Santo mit seinen Treffern entgegen dem Spielverlauf (45., 49.) für den überraschenden Sieg der Norddeutschen.
Kein Erfolgserlebnis gab es hingegen für Martin Harnik und Florian Klein. Die ÖFB-Legionäre kassierten mit dem VfB Stuttgart eine 0:4-Heimniederlage gegen den vorläufigen Tabellenzweiten VfL Wolfsburg. Klein als Linksverteidiger und Harnik als Mittelstürmer waren über die komplette Distanz im Einsatz.
Der ebenfalls abstiegsgefährdete Hamburger SV schloss dank eines Heim-1:0 über Bayer Leverkusen nach Punkten zu Stuttgart auf. Das entscheidende Tor in einer äußerst ruppig geführten Partie erzielte Rafael van der Vaart (26.) aus einem Elfmeter. Kurz nach dem Pausenpfiff kam es beinahe zu Handgreiflichkeiten zwischen den beiden Trainern Josef Zinnbauer und Ex-Salzburg-Coach Roger Schmidt. In der Nachspielzeit hatte Leverkusens Bellarabi mit einem Stangenschuss Pech.