Sport/Fußball

Bayern schießt Dortmund auf den Relegationsplatz

Gegenseitiges Abtasten? Fehlanzeige. Anfängliche Langeweile? Nicht mit Bayern. Nicht mit Dortmund. Wie so oft in den vergangenen Jahren, wenn Bayern München und Borussia Dortmund aufeinander getroffen waren, entwickelte sich auch am Samstag ein von Beginn an spannendes und hochklassiges Fußballspiel. Mit einem am Ende mehr als verdienten Sieg für den Tabellenführer. Und Dortmundern, die sich auf dem Relegationsplatz wiederfinden.

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Erst ein paar Minuten waren gespielt, als Dortmund-Keeper Weidenfeller bei einem Robben-Schuss erstmals in höchster Not eingreifen musste. Wenig später rettete auf der anderen Seite bei einem Schuss von Henrich Mchitarjan die Stange - Manuel Neuer wäre ohne Abwehrchance gewesen. Während die Münchner das Heft in der ersten Halbzeit immer mehr in die Hand nahmen und das Spiel über den Ballbesitz kontrollierten, durften die Dortmunder das machen, was ihnen am meisten liegt: schnell umschalten, ohne Umwege in die Tiefe spielen. So auch beim 0:1: Kagawa setzte Aubameyang auf rechts in Szene, der wieselflinke Gabuner flankte punktgenau in den Raum zwischen Boateng und Benatia, wo Marco Reus zur Stelle war und per Kopf - via Benatias Rücken - ins lange Eck traf. Erstmals in dieser Bundesliga-Saison mussten die Münchner einen Gegentreffer in der ersten Halbzeit hinnehmen.

Abschlussschwäche

Dass der BVB zur Pause mit 1:0 in Führung lag, war allerdings auch der äußerst schwachen Chancenauswertung der Münchner geschuldet. Thomas Müller, unter anderem mit einem sehenswerten Seitfallzieher, sowie Arjen Robben hatten mehrere dicke Torchancen liegen gelassen. 12:5 lautete die Torschussstatistik nach 45 Minuten zugunsten der Bayern.

Am Spielverlauf änderte sich auch im zweiten Abschnitt zunächst wenig. Immer wieder bissen sich die Bayern an einem hervorragend aufgelegten Dortmund-Keeper die Zähne aus. So hätte Lewandowski in der 51. Minute um ein Haar gegen seinen Ex-Klub getroffen, wäre da nicht Weidenfellers Bein in letzter Sekunde dazwischen gewesen. Manchmal fehlten aber auch einfach nur ein paar Zentimeter, wie bei einem Kopfball von Benatia aus kurzer Distanz.

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Immer seltener kamen die Dortmunder vor das Tor der Hausherren, immer mehr erinnerte das Münchner Spiel an Powerplay. In der 72. Minute war es dann ausgerechnet Robert Lewandowski, der den Sturmlauf der Bayern mit dem überfälligen Ausgleich belohnte. Weidenfeller war beim Linksschuss seines Ex-Teamkollegen ins lange Eck ohne Abwehrchance.

Der Siegtreffer für die Bayern fiel schließlich aus einem Elfmeter. Subotic hatte Ribery zu Boden gezogen, Robben ließ sich die Chance vom Punkt nicht entgehen (85.). Für Dortmund war es die siebente Niederlage im zehnten Saisonspiel, die fünfte in Folge. Der Rückstand auf den Erzrivalen an der Tabellenspitze beträgt bereits 17 Punkte.

Ergebnisse und Tabelle

Bei Werder Bremen hat sich am Samstag der erhoffte Trainereffekt eingestellt. Der krisengeschüttelte deutsche Bundesligist siegte beim Liga-Debüt von Coach Viktor Skripnik auswärts gegen Mainz mit 2:1 und feierte damit in der 10. Runde den ersten vollen Erfolg. Der Klub von Sebastian Prödl und Zlatko Junuzovic, die beide durchspielten, gab die Rote Laterne zumindest vorerst an Freiburg ab.

Dabei gingen die Mainzer (mit Julian Baumgartlinger) bereits in der 3. Minute durch Shinji Okazaki in Führung und erarbeiteten sich eine Vielzahl an Chancen. Allerdings sorgte Franco di Santo mit seinen Treffern entgegen dem Spielverlauf (45., 49.) für den überraschenden Sieg der Norddeutschen.

Kein Erfolgserlebnis gab es hingegen für Martin Harnik und Florian Klein. Die ÖFB-Legionäre kassierten mit dem VfB Stuttgart eine 0:4-Heimniederlage gegen den vorläufigen Tabellenzweiten VfL Wolfsburg. Klein als Linksverteidiger und Harnik als Mittelstürmer waren über die komplette Distanz im Einsatz.

Der ebenfalls abstiegsgefährdete Hamburger SV schloss dank eines Heim-1:0 über Bayer Leverkusen nach Punkten zu Stuttgart auf. Das entscheidende Tor in einer äußerst ruppig geführten Partie erzielte Rafael van der Vaart (26.) aus einem Elfmeter. Kurz nach dem Pausenpfiff kam es beinahe zu Handgreiflichkeiten zwischen den beiden Trainern Josef Zinnbauer und Ex-Salzburg-Coach Roger Schmidt. In der Nachspielzeit hatte Leverkusens Bellarabi mit einem Stangenschuss Pech.

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