Sport/Fußball

LASK fixiert CL-Quali, Sturm sitzt dem WAC im Nacken

Der LASK ist seit Sonntag so gut wie fix österreichischer Fußball-Vizemeister. Die Linzer feierten gegen den WAC einen 3:0-Heimsieg und haben damit drei Runden vor Schluss neun Punkte Vorsprung auf die Wolfsberger und zudem das deutlich bessere Torverhältnis. Durch den Erfolg verschoben die Oberösterreicher auch Red Bull Salzburgs Meisterkür zumindest für wenige Stunden.

Samuel Tetteh (23.), ein Eigentor von Michael Novak (49.) und ein Elfmeter von Maximilian Ullmann (90.) sorgten für den zweiten LASK-Sieg in Folge, wodurch der Truppe von Oliver Glasner die Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation wohl nicht mehr zu nehmen ist. Für den WAC setzte es nach dem vorwöchigen 2:1 gegen Salzburg wieder eine Niederlage.

Die erste Chance der Partie hatte Tetteh, der Schuss des Ersatzmannes für den angeschlagenen Joao Victor aus spitzem Winkel ging über das Tor (14.). Auf der Gegenseite scheiterte Kevin Friesenbichler in der 20. Minute aus guter Position an LASK-Goalie Alexander Schlager.

Drei Minuten später stellten die Gastgeber auf 1:0, als Tetteh per Kopf nach einem Corner von Peter Michorl erfolgreich war. Der WAC wurde vor der Pause noch einmal durch einen Distanzschuss von Sekou Koita gefährlich (44.), nach dem Seitenwechsel jedoch übernahm der LASK endgültig das Kommando.

Vom WAC nur wenig zu sehen

Der engagierte Start der Oberösterreicher wurde bereits in der 49. Minute belohnt - Novak verlängerte eine Flanke von Ullmann zum 2:0 ins Kreuzeck. Danach hätte Thomas Goiginger die Führung weiter ausbauen können, der Offensivspieler traf nach Vorlage von Joao Klauss im Fallen allerdings nicht das leere Tor, sondern nur die Stange (53.). Elf Minuten danach fand Goiginger in Kofler seinem Meister, wenige Sekunden später verfehlte Christian Ramsebner nur knapp das Ziel.

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Vom WAC war in der zweiten Hälfte in der Offensive nur wenig zu sehen, daran änderte auch die Gelb-Rote Karte für LASK-Mittelfeldspieler James Holland (65.) nichts. Der LASK legte sogar noch in der 90. Minute durch einen von Ullmann in Panenka-Manier verwandelten Elfmeter nach. Unmittelbar davor hatte WAC-Abwehrchef Nemanja Rnic nach Foul am eingewechselten Emanuel Pogatetz Gelb-Rot gesehen.

Durch die Quasi-Fixierung von Platz zwei darf der LASK von der Champions League träumen. Falls sich der kommende Europa-League-Sieger über die nationale Meisterschaft für die Champions League qualifiziert, würden die Linzer erst in der dritten und nicht wie ursprünglich vorgesehen in der zweiten Quali-Runde einsteigen und im Falle eines Ausscheidens fix in der Europa-League-Gruppenphase spielen. Dort wäre auch der WAC, sollte Rang drei bis Saisonende gehalten werden.

  • Stimmen zum Spiel

Oliver Glasner (LASK-Trainer): "Es war eine super Leistung heute. Wir haben den Ball gut laufen gelassen und uns gut positioniert. Wir haben schnell in die Tiefe gespielt und nach dem Ausschluss kam uns zugute, dass wir das trainiert hatten in Unterzahl. Es war toll mitanzuschauen, dass die Mannschaft selbst in dieser Phase wenig zugelassen hat und weiter nach vorne gespielt hat."

Christian Ilzer (WAC-Trainer): "Leider muss ich es das dritte Mal in dieser Saison machen: Dem LASK und Oliver zum klaren Sieg gratulieren. Wir waren heute gegen einen bärenstarken LASK chancenlos, haben keinen Zugriff bekommen und sind kaum ins Angriffsdrittel gekommen. Unser Hauptproblem war, dass wir zu weit auseinander waren. Der bitterste Beigeschmack ist, dass wir in Überzahl noch eine Rote Karte bekommen.

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Sturm verteidigt 1:0-Sieg in St. Pölten

Sturm Graz hat parallel einen 1:0-Sieg beim SKN St. Pölten und "Big Points" im Kampf um die Europacup-Plätze eingefahren. Die über eine Stunde lang in Unterzahl agierenden und auf Platz vier liegenden Grazer setzten sich damit um drei Punkte von den Niederösterreichern ab. Markus Pink avancierte bereits in der 4. Minute zum Matchwinner.

Sturm-Trainer Roman Mählich, der sich im Vorfeld vom dritten Endrang für Sturm überzeugt gezeigt und seiner Mannschaft die größere Klasse attestiert hatte, sollte nur dem Ergebnis nach bestätigt werden. Denn nach dem Blitztor sah er, wie Abwehrspieler Fabian Koch nach 31 Minuten wegen einer Notbremse die Rote Karte präsentiert bekam. Seine Truppe brachte den ersten Saisonsieg gegen St. Pölten in der Folge mit Kampf und Glück über die Zeit und liegt damit nur noch einen Punkt hinter Europacup-Konkurrent WAC (0:3 beim LASK).

Pink bester Torschütze

Sturm nutzte gleich den ersten Fehler des Gastgebers: Pink eroberte gegen Michael Ambichl den Ball und erzielte per Lupfer gegen den herauseilenden Schlussmann Christoph Riegler das 1:0 (4.). Es war das erste Tor der Grazer im vierten Saisonduell. Pink, der damit zum dritten Mal in Folge traf, ist beim Vizemeister mit nun sechs Saisontoren der aktuell beste Torschütze.

Die Hausherren, bei denen Trainer Ranko Popovic bereits vor dem Gegentor nach Kritik von Schiedsrichter Dieter Muckenhammer auf die Tribüne verwiesen worden war, übernahmen in der Folge die Initiative, ohne aber wirklich gefährlich zu werden.

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In der 31. Minute endete Kochs 100. Bundesligaspiel für Sturm jäh: Nach einem Ballverlust nach einem Grazer Eckball konnte er den schnellen Husein Balic als letzter Feldspieler nur noch per Foul stoppen. Der Rechtsverteidiger fehlt damit im nächsten Spiel gegen Austria Wien wie Ersatzmann Stefan Hierländer, der kurz darauf seine fünfte Gelbe Karte kassierte.

Ein schmeichelhafter Dreier

Die Niederösterreicher waren fortan die klar bessere Mannschaft, agierten vor dem Grazer Tor aber bis zuletzt ohne Nachdruck. Abschlüsse von Sandro Ingolitsch (35.) und Balic (44.) stellten Sturm-Tormann Jörg Siebenhandl vor keine Probleme, dazu köpfelte Rene Gartler aus zentraler Position drüber (45.+1).

Die 3.337 Zuschauer sahen nach dem Seitenwechsel eine Heimmannschaft, die ihren Druck zunehmend verstärkte und einen knappen Fehlschuss von Luan aus der Drehung als gefährlichste Szene (60.). Die offensive Ausrichtung ließ zwar durchaus Kontergelegenheiten zu, Sturm spielte diese jedoch behäbig und inspirationslos aus. Sturm-Sportchef Kreissl drosch im Ärger über den offensichtlich übergewichtigen Joker Eze sogar auf eine Plexiglasscheibe ein. Nachdem der Stürmer  23 Minuten hinterher getrabt war, wurde er von Sturm-Coach Mählich wieder ausgewechselt. Weil St. Pölten trotz eklatanter Überlegenheit (26 Abschlüsse) die Präzision fehlte, blieb es beim schmeichelhaften Dreipunkter der Gäste.

  • Stimmen zum Spiel

Ranko Popovic (SKN-Trainer): "Wir waren heute die bessere Mannschaft, haben nach vorne alles versucht. Der letzte Pass hat aber oft gefehlt. Ich kann der Mannschaft aber nichts vorwerfen. Wir müssen vielleicht noch etwas schlauer werden, damit wir solche Fehler wie vor dem Tor nicht machen."

Roman Mählich (Sturm-Trainer): "Das Spiel ist schwer zu beurteilen, das muss man fast dritteln. Bis zum Führungstreffer war es sehr gut, dann hat bis zum Ausschluss sehr wenig funktioniert, nach dem Ausschluss haben wir mit viel Leidenschaft und Laufarbeit gut gekämpft. Unser Anspruch ist schon, dass wir nicht so auftreten, wie die erste halbe Stunde.