Sport/Fußball

Alabas Feierabend mit Freunden

Sie kamen aus allen Richtungen. Aus Wien, aus Horn, aus Altach oder aus Salzburg. Wie so oft, wenn in München ein großes Spiel auf dem Programm steht, sind sie da, um ihrem Freund David Alaba Beistand zu leisten, um ihm auf die Beine zu sehen und – im besten Fall – nach einem Erfolg gemeinsam zu feiern. So war es auch nach dem 4:0-Triumph über den FC Barcelona.

Zu Philip Petermann, Alexander Aschauer, Philipp Koblischek und Daniel Luxbacher, die mit Alaba gemeinsam im Austria-Nachwuchs kickten oder die Schulbank drückten, gesellte sich diesmal nicht nur der KURIER, sondern auch Marcos Nader. Österreichs Profi-Boxer, der erst vor knapp zwei Wochen seinen ersten Titel und Gürtel gewann, zählt ebenso zu Alabas engstem Freundeskreis. „Ich glaube, dieser Sieg war für David so viel wert wie mein Titel vor zwei Wochen für mich“, freute sich der EU-Champion im Mittelgewicht.

Gemeinsam genießen

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Ein paar Stunden konnte in der Nacht auf Mittwoch gemeinsam der Erfolg des David Alaba genossen werden. Keine exzessive Party, keine großen Szenen, sondern nur in aller Ruhe. Schließlich mussten die jungen Herren schon am Mittwochnachmittag hunderte Kilometer entfernt wieder auf dem Trainingsplatz stehen. „Gleich schlafen kann ich nach so einem Spiel aber auch nicht“, sagt Alaba. „Da muss ich erst runterkommen“, erklärt er und verweist auf seinen Adrenalinspiegel. „Früher sind wir jeden Tag aneinander gepickt“, erinnert sich Aschauer, der für Liefering in der Westliga stürmt. „Jetzt sehen wir uns selten, da gibt es immer viel zu erzählen.“

Dass Alaba heute in der Champions League kickt und sie selbst in der zweiten oder dritten Liga, ist für die Kollegen von einst kein Problem. „Wir freuen uns enorm mit David“, sagt Altach-Profi Luxbacher. „Uns war immer klar, dass nicht jeder so einen Weg einschlagen kann“, betont Horn-Torhüter Petermann. „Aber es ist ein Anreiz, und es motiviert, den David vor 70.000 Fans gegen Messi spielen zu sehen“, sagt Philipp Koblischek, der bei Austrias Amateuren spielt.

Großes Staunen

Oberstes Gesprächsthema bleibt das Runde Leder. Auf einem Flatscreen werden die Szenen des Spiels auch später noch bestaunt. „Ich hab’ gewusst, dass wir Barça an einem guten Tag schlagen können. Aber 4:0? Das ist Wahnsinn“, sagt Alaba, der sich freut über den Besuch. „Im Herzen sind wir immer noch eine Mannschaft“, sagt der 20-Jährige. „Wenn die Jungs bei mir sind, dann fühl’ ich mich richtig wohl“, sagt Alaba, der in seinem Haus auch genug Schlafplätze für seine Besucher hat.

Der nächste Besuch ist schon geplant. Selbst wenn Alaba vor dem Rückspiel in Barcelona warnt und nicht über das Finale sprechen will, sagt Aschauer: „Am 25. Mai wollen wir nach London.“