Cup: Dobers Rückkehr ins Wohnzimmer
Von Alexander Huber
Wenn Andreas Dober über das Fußball-Wochenende spricht, meint er, "mit dem Punkt können wir zufrieden sein." Wir? Welcher Punkt? Hartberg hat doch 0:3 gegen WAC/St. Andrä verloren. Der 25-Jährige macht kein Geheimnis daraus, dass sein Herz noch immer an seinem Ex-Klub hängt und er vom 1:1 der Rapidler bei der Austria spricht. Immerhin kam er als Kind aus dem Austria-Bezirk Favoriten nach Hütteldorf, um erst nach 135 Bundesliga-Einsätzen verabschiedet zu werden.
Am Dienstag kommt es viel schneller als erwartet zur Rückkehr in Dobers Wohnzimmer. Der Ex-Teamspieler verteidigt nach quälenden Monaten der Vereinssuche seit zwei Wochen für Hartberg und am Dienstag im Hanappi-Stadion (19 Uhr) mit dem Zweitligisten im Cup-Achtelfinale gegen die Rapid Amateure.
Sind die Regionalliga-Talente vielleicht gar die Favoriten? Immerhin haben die Amateure zu Hause (im Unterschied zu den Profis) Wiener Neustadt besiegt und danach Hartbergs letzten übermächtigen Gegner WAC. "Wir kommen als Profis und müssen gegen Amateure gewinnen. Aber eigentlich können wir bei so einem Spiel nur verlieren", weiß
Dober, der mangels Führerschein täglich von den Mitspielern Ismaili und Mössner aus Wien nach Hartberg chauffiert wird.
Wiedersehen
Pikant wird das Wiedersehen mit Amateure-Coach Zoran Barisic, der als Rapids Interimscoach Dober im April nach einer Auseinandersetzung mit Sonnleitner aus dem Profi-Kader warf. "Ich habe dann aber auch dafür gesorgt, dass Andi bei den Amateuren Spielpraxis für einen neuen Klub sammeln kann", stellt Barisic klar. "Ich mag ihn als Mensch und freue mich, dass er endlich einen Arbeitgeber gefunden und mit Kurt Garger einen guten Trainer hat."
Das junge Team von Barisic hat zuletzt die Austria Amateure im Derby 1:0 besiegt und möchte im offensiven 4-3-3-System vor dem Auftritt der Profis gegen Ried (Mittwoch, 16 Uhr) vorlegen: "Die Entwicklung der Mannschaft passt, auch wenn nur wenige zuschauen. Jetzt ist der Cup der Präsentierteller für unsere Talente."
Zumindest das Lustenau-Derby Austria - FC sorgt am Dienstag wohl für ungewöhnlich hohe Zuschauerzahlen im Cup.
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