Profis von Manchester United spenden 30 Prozent des Gehalts
Anders als in Deutschland, Spanien, Italien oder auch Österreich haben sich die englischen Fußball-Profis in der Corona-Krise immer noch nicht zu Gehaltskürzungen bekannt.
Aber vielleicht hilft es, dass Manchester United am Freitagnachmittag mit gutem Beispiel vorangegangen ist: Die Profis spenden 30 Prozent ihres Gehalts für Großbritanniens Nationalen Gesundheitsdienst. Der in den vergangenen Jahren von der Regierung zusammen gestutzte NHS hat große Probleme, die rasant anwachsende Corona-Krise zu bewältigen.
Damit ist der englische Rekordmeister der erste Premier-League-Club, dessen gesamter Kader wegen der Coronavirus-Pandemie eine Einkommensreduktion beschlossen hat.
Gewerkschaft mahnt
„Wir sind uns der öffentlichen Meinung bewusst, dass die Spieler die Gehälter von nicht spielenden Mitarbeitern zahlen sollten“, teilte die Spielergewerkschaft PFA mit.
„Unsere derzeitige Position ist jedoch, dass Vereine - wenn sie es sich leisten können, ihre Spieler und Mitarbeiter zu bezahlen - dies tun sollten.“ Am Donnerstagabend waren Gespräche mit der Premier League über dieses Thema ergebnislos beendet worden.
Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock hatte die Premier-League-Spieler aufgefordert, Gehaltskürzungen zuzustimmen.
Zuvor war bekannt geworden, dass die 550 Mitarbeiter des Champions-League-Vorjahresfinalisten Tottenham im April und Mai auf 20 Prozent ihres Gehalts verzichten müssen.
Derweil haben die Trainer Eddie Howe von Bournemouth und Graham Potter von Brighton beschlossen, freiwillig auf Teile ihres Gehalts zu verzichten.
Das Thema sollte am Freitag von den 20 Premier-League-Clubs diskutiert werden. Nach Informationen des britischen Senders Sky Sport News gibt es den Vorschlag, dass Spieler vorerst auf bis zu 25 Prozent ihres Gehalts verzichten.
Das Geld könnten sie komplett oder teilweise erstattet bekommen, wenn die Premier League vor Publikum oder hinter verschlossenen Türen fortgesetzt wird.
Der Spielbetrieb in England ist vorerst unterbrochen, die Hoffnung auf Spiele im Mai musste aufgegeben werden.