Unglückliches Salzburg-Remis gegen Fenerbahce
Es waren Festspiele für Jedermann am Mittwoch in Wals-Siezenheim vor den Toren der Festspielstadt Salzburg. 18.000 Salzburg-Anhänger standen in einem packenden Hinspiel in der 3. Runde der Champions-League-Qualifikation über 10.000 Fenerbahce-Fans gegenüber.
Die Gäste gaben eindeutig den Ton an – aber nur auf der Tribüne. Auf dem Spielfeld waren nämlich die Salzburger von Beginn an 75 begeisternde Minuten am Drücker. Und fast wäre es auch früh gefallen, jenes 1:0, das noch mehr Sicherheit gegeben hätte. Doch Soriano erwischte den Ball per Kopf nicht richtig (3.).
Das Spiel war die ersten 20 Minuten ein extrem hektisches. Aktionen über mehr als zwei Stationen waren selten. Beide Mannschaften neutralisierten einander, erzeugten auf den ballführenden Spieler großen Druck. Deshalb kam es zu vielen Fehlpässen.
Sehschwäche
Die Partie litt aber auch unter einem kleinlichen Schiedsrichter. Der Portugiese Pereira Gomes pfiff bei praktisch jeder Körperberührung ab. Zwei Mal hatte er allerdings kein Foul im Fenerbahce-Strafraum gesehen – bei einem Rempler gegen Mane, bei dem der Senegalese allerdings auch sehr theatralisch hingefallen war (5.), und auch bei einem Tritt seines Landsmannes Bruno Alves in das Gesicht des liegenden Alan (36.). Der Portugiese hätte Rot verdient, dazu hätte es Elfer geben müssen.
Zu diesem Zeitpunkt waren die Salzburger schon minutenlang deutlich überlegen gewesen. Immer wieder rollten Angriffe in Richtung des Tores der schon müde wirkenden Türken. Doch die Salzburger kamen nicht einmal in eine richtig gefährliche Abschlussposition.
Das sollte sich in den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel ändern. Nun fehlte das Glück im Abschluss. Zunächst konnte Demirel einen von Soriano verlängerten Mane-Schuss gerade noch abwehren (46.). Dann konnte Kuyt nach einem Demirel-Fehler und einem Alan-Kopfball den Ball gerade noch vor der Torlinie wegschlagen (49.).
Die Führung für den überlegenen österreichischen gegen den unterlegenen türkischen Vizemeister schien in dieser Phase nur mehr eine Frage der Zeit zu sein. Doch das 1:0 wollte einfach nicht fallen. Als Alan nach einem Mane-Solo freistehend vergab (64.), schien es ein verhexter Festspiel-Abend für die Salzburger zu werden. Doch vier Minuten später durfte endlich gejubelt werden: Traumpass von Kampl, Traumheber von Alan, der danach den Ball über die Linie stocherte (68.).
Warnschuss
Fenerbahce wurde nun offensiver und sofort gefährlich. Bei einem Schuss des eingewechselten Sow konnte sich Salzburg-Keeper Gulacsi auszeichnen. Der Ungar lenkte den Ball an die Latte (80.).
Es blieb beim 1:0 – aber nur bis in die 95. Minute. Dann passierten Ulmer gleich zwei Missgeschicke. Zunächst beging er einen Stellungsfehler, kurz danach sprang ihm der Ball im Strafraum an die Hand. Das hatte Peireira Gomes gesehen, den verhängten Elfmeter verwertete der Brasilianer Cristian lässig zum 1:1-Endstand.
„Das Ergebnis ist sehr enttäuschend, weil wir viel besser gespielt haben, als es das Ergebnis ausdrückt“, meinte Trainer Roger Schmidt.
Salzburg braucht nun Dienstag in Istanbul ein Fußballwunder. Nur ein Sieg oder ein Remis mit mehr als einem geschossenen Tor würde reichen, um doch ins Play-off der Champions-League-Qualifikation aufzusteigen.
Red-Bull-Arena, 28.800 Zuschauer (ausverkauft), SR Duarte Gomes/POR.
Torfolge: 1:0 (68.) Alan
1:1 (95.) Cristian (Handelfer)
Salzburg: Gulacsi - Schwegler, Ramalho, Hinteregger, Ulmer - Meilinger (75. Hierländer), Kampl, Ilsanker, Mane (82. Berisha) - Alan (72. Reyna), Soriano
Fenerbahce: Volkan Demirel - Topuz, Yobo, Bruno Alves, Kadlec - Potuk (58. Sow), Meireles, Topal, Emre Belözoglu (69. Cristian), Kuyt - Webo
Gelbe Karten: Schwegler, Ulmer bzw. Emre
Die Besten: Mane, Kampl, Meilinger, Schwegler bzw. Demirel, Sow
Rückspiel am 6. August im Sükrü-Saracoglu-Stadion von Istanbul - der Aufsteiger steht im Champions-League-Play-off, der Verlierer steigt ins Europa-League-Play-off um.
Roger Schmidt (Salzburg-Trainer): "Das Ergebnis ist sehr enttäuschend, weil wir viel besser gespielt haben, als es das Ergebnis ausdrückt. Wenn man in letzter Sekunde mit dem zweiten Torschuss des Gegners das 1:1 kriegt, ist das sehr bitter. Durch den späten Ausgleich hat sich die Ausgangsposition für das Rückspiel natürlich verschlechtert, aber wir sind sicher nicht chancenlos. Ich habe heute nur eine klare Torchance von Fenerbahce - den Lattenschuss - gesehen. Wenn man weiß, dass der Schiedsrichter Portugiese ist, dann hat er heute einige Gastgeschenke an Bruno Alves verteilt. Wir hätten uns eine bessere Ausgangsposition erhofft und verdient, aber wir müssen jetzt im Rückspiel in Istanbul Tore schießen, alles raushauen, was wir haben, und versuchen, in dem Hexenkessel dort zu bestehen."
Schachtjor Karaganda - Skenderbeu Korca 3:0 (1:0)
Dinamo Tiflis - Steaua Bukarest 0:2 (0:0)
Austria Wien - FH Hafnarfjördur 1:0 (1:0)
JK Nomme Kalju - Viktoria Pilsen 0:4 (0:1)
FC Basel - Maccabi Tel Aviv 1:0 (1:0)
FC Nordsjälland - Zenit St. Petersburg 0:1 (0:0)
PAOK Saloniki - Metalist Charkow 0:2 (0:1)
Dinamo Zagreb - Sheriff Tiraspol 1:0 (0:0)
PSV Eindhoven - SV Zulte-Waregem 2:0 (0:0)
Olympique Lyon - Grasshoppers Zürich 1:0 (0:0)
Molde FK - Legia Warschau 1:1 (1:0)
APOEL Nikosia - NK Maribor 1:1 (1:0)
Ludogorez Rasgrad - Partizan Belgrad 2:1 (0:0)
RB Salzburg - Fenerbahce Istanbul 1:1 (0:0)
Celtic Glasgow - IF Elfsborg 1:0 (0:0)