Sport/Fußball

Als Ronaldo wirklich Höhenluft schnupperte

Dass Cristiano Ronaldo einer der besten Techniker und Freistoß-Schützen auf dem Erdball ist, ist ohnehin unbestritten. Beim Achtelfinal-Hinspiel bewies der 28-jährige Real-Star gegen Manchester United auch enorme Sprungkraft. Nicht nur beim Ausgleich. Dieser war aber besonders schön: Nach einer Flanke von Di Maria schraubte sich der Portugiese in die Höhe und verwertete per Kopf zum 1:1-Ausgleich, der auch den Endstand im Estadio Bernabéu bedeutete.

Sein französischer Gegenspieler Patrice Evra – freilich mit 1,73 m nicht wirklich ein Riese – hätte den Ball wohl nicht einmal auf einer Stehleiter erwischt. „Oh, was für ein Kopfball! Das war unglaublich“, lobte auch Manchester-Coach Sir Alex Ferguson seinen ehemaligen Schützling. Gejubelt hat Ronaldo nach seinem Treffer nicht, immerhin absolvierte er zwischen 2003 und 2009 insgesamt 292 Partien für die Briten und erzielte dabei 118 Tore, bevor er für sage und schreibe 94 Millionen Euro zu den „Königlichen“ nach Spanien wechselte.

Ausbeute

Für Real trifft er ebenfalls nach Belieben. In dieser Saison führt er mit sieben Toren aus sieben Spielen die Schützenliste der Champions League an, auch in der spanischen Primera Division hat er mit 24 Treffern aus 22 Spielen eine hervorragende Ausbeute vorzuweisen. Gäbe es einen gewissen Lionel Messi nicht, der in der Meisterschaft bereits bei 35 Saisontoren hält und seinen ewigen Widersacher mit großem Vorsprung wieder einmal auf Platz zwei verweist.

Daran denkt Ronaldo aber nicht, auch die Meisterschaft haben die Königlichen aus Madrid (16 Punkte Rückstand auf Barcelona) längst abgeschrieben. Und wenn es auch mit der Champions League nicht klappt, wird es wohl für seinen Trainer und Landsmann José Mourinho sehr eng. „Die Chancen stehen noch immer bei 50:50. Das 1:1 ist kein schlechtes Resultat. Nun müssen wir nach Manchester und ich denke, dass wir dort mehr als einen Treffer erzielen können“, sagt Mourinho. Und sein Lieblingsschüler Ronaldo ist noch selbstsicherer: „Wir siegen im Old Trafford.“

Ausblicke

Bessere Chancen Anfang April noch Teil der Champions League zu sein, hat Dortmund. Auch der deutsche Meister hatte etwas mehr vom Spiel, brachte sich aber durch Eigenfehler in Bedrängnis. Beim 1:0 durch einen Freistoß von Schachtjor-Kapitän Darijo Srna sah Torhüter Roman Weidenfeller alles andere als gut aus (31.), vor dem 2:1 durch den eingewechselten Douglas Costa verschätzte sich Abwehrchef Mats Hummels (68.).

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Den Borussen gelangen aber zwei wichtige Auswärtstore, die das Tor zur ersten Viertelfinal-Teilnahme seit 1998 öffnen könnten. Robert Lewandowski haute am Ball vorbei, dieser kam aber auf kuriose Weise zu ihm zurück und er schoss überlegt ein (41.). Kurz vor Schluss machte Hummels seinen Fehler gut und köpfelte nach einem Corner zum umjubelten Ausgleich ein (87.). „Wenn man schon nicht gewinnen kann, ist es in diesem Wettbewerb wichtig, dass man Tore schießt. Die Atmosphäre im Stadion war heiß, aber meine Mannschaft ist cool geblieben“, freute sich Dortmund-Trainer Jürgen Klopp.

Die Deutschen haben noch zwei Teams im Bewerb. Bayern tritt am Dienstag bei Arsenal, Schalke am Mittwoch bei Galatasaray an.