Teamkeeper Almer für Austria "eine Option"
Die Wiener Austria befindet sich nicht nur auf Trainer-, sondern auch auf Torhütersuche. Die Überlegungen sind nach dem im Sommer bevorstehenden Abgang von Heinz Lindner bereits weit fortgeschritten. Auch ÖFB-Teamkeeper Robert Almer sei "eine Option", bestätigte Austria-Sportdirektor Franz Wohlfahrt am Freitag in einer Pressekonferenz. "Aber wir haben mehrere Optionen."
Almer ist zwar im ÖFB-Team gesetzt, bei Hannover 96 aber nur Reservist. Der Vertrag des 31-Jährigen beim deutschen Bundesligisten läuft mit Saisonende aus. "Es ist sehr, sehr schwierig, einen Spieler dieser Kategorie aus Deutschland zu uns nach Österreich zu bekommen", erklärte Wohlfahrt. Auch wirtschaftliche Überlegungen spielen in diesem Zusammenhang eine Rolle. "Daher müssen wir auch andere Optionen haben."
Von Lindners Wunsch nach Veränderung war die Austria seit längerem unterrichtet. "Wir werden mit Sicherheit handeln", sagte Wohlfahrt. Da mit Osman Hadzikic ein 19-Jähriger die Alternative ist, soll ein Mann mit Erfahrung kommen. Mit zwei jungen Keepern will Wohlfahrt nicht in die neue Saison gehen. "Es würde eher Sinn bringen, jemanden zu holen, der schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat."
Violette Vergangenheit
Almer hat Austria-Vergangenheit, eine Entscheidung wünscht sich Wohlfahrt "relativ rasch". Das Vertrauen in Hadzikic, der Lindner zuletzt bereits vertreten hat, sei aber ebenfalls groß. "Er hat die Stärke, die Robustheit und auch die mentale Stärke, dass er das auch über eine längere Distanz schaffen könnte", meinte der Ex-Torhüter, der 1984 selbst mit 19 Jahren für die Austria debütiert hatte.
Auch im Trainerbereich könnte im nächsten Monat Klarheit herrschen. Andreas Ogris betreut die Violetten nur interimistisch bis Saisonende. "Es ist in unserem Sinn, dass wir bald eine Entscheidung auf dem Trainersektor haben", sagte Wohlfahrt. In die Kaderplanung sei wegen seiner guten Kenntnis der Spieler auch Ogris eingebunden. "Einen Großteil des Ganzen sollte dann aber der neue Trainer mitentscheiden."
Wichtig sei es in diesem Zusammenhang, das internationale Geschäft noch zu erreichen. Dann könnte auch mehr Geld für neue Spieler in die Hand genommen werden. "Wir haben noch den Zweierweg", erinnerte Wirtschaftsvorstand Markus Kraetschmer an Cup-Halbfinale und Meisterschaft. Dort fehlen dem Tabellensiebenten vor dem direkten Duell am Sonntag acht Punkte auf den fünftplatzierten WAC.
"Der Europacup ist in der Kaderplanung ein entscheidendes Thema", stellte Kraetschmer unmissverständlich fest. Von einer Nicht-Teilnahme seien nicht nur die Direkteinnahmen, sondern auch Sponsorverträge betroffen. Kraetschmer: "Deswegen ist es für uns essenziell wichtig, dass wir es schaffen. Mit dem Mitteleinsatz von jetzt und den letzten zwei Jahren müsste und sollte man sich für den Europacup qualifizieren." Im Vorjahr ist es nicht gelungen.