Sturm nützt die Lethargie der Admira aus
Eigentlich müssten bei der Admira längst die Alarmglocken läuten. Doch das tun sie nicht. In der Südstadt herrscht nicht nur Tristesse pur, sondern es herrscht eine lähmende Lethargie auf und neben dem Platz.
Das 0:2 gegen Sturm war bereits das neunte Bundesliga-Spiel ohne Sieg, die Admira hat also hintereinander gegen alle neun Konkurrenten in der Bundesliga nicht gewonnen.
Gegen die Grazer waren die Niederösterreicher von der ersten Minute an chancenlos. Sturm kam im Schongang in der BSFZ-Arena zu drei Punkten, in der man zuvor sieben Bundesliga-Spiele in Serie nicht gewonnen hatte.
Schon als noch elf gegen elf Spieler auf dem Platz standen, hatten die Grazer die besseren Chancen. Zunächst traf Marko Stankovic mit einem Kopfball die Latte (12.). Sekunden danach musste sich Admiras neuer Keeper Jörg Siebenhandl im Duell gegen Marco Djuricin auszeichnen.
Schicker sah Rot
Viel länger war die Admira aber nicht komplett. Was in Rene Schicker gefahren ist, als er Anel Hadzic im Mittelfeld von hinten ummähte, bleibt sein Geheimnis. Schiedsrichter Muckenhammer blieb nichts anderes übrig, als den Admiraner schon in der 14. Minute auszuschließen.
Es war nicht das erste Mal, dass die beiden aneinandergeraten waren. Schon nach dem Cupspiel im Frühjahr hatten sich Schicker und Hadzic eine Privatfehde geliefert, allerdings damals nur auf verbaler Ebene.
In Überzahl münzten die Grazer ihre Überlegenheit dann auch in Tore um. Beim 1:0 bekamen sie allerdings auch noch kräftige Unterstützung eines Admiraners: Christoph Schößwendtner spitzelte dem herauslaufenden Keeper Siebenhandl den Ball weg, Djuricin schoss auf das Tor, der Admiraner Auer fälschte ins Tor ab – 0:1 (25.).
Noch vor der Pause sorgte eine Premiere endgültig für die Entscheidung: Simon Piesinger traf nach einem Eckball des Ex-Admiraner Schick per Kopf. Es war das erste Tor des Ex-Innsbruckers für seinen neuen Verein. Piesinger war übrigens für den angeschlagenen Hadzic aufs Feld gekommen – 0:2 (37.).
Chancenvernebler
Nach dem Wechsel vergaben die Grazer Chancen, die sie nur gegen diese Admira vergeben dürfen. Gegen wohl jede andere Bundesliga-Mannschaft hätten sie wohl noch Probleme bekommen, gegen zehn Südstädter allerdings nicht. Die schafften es , im gesamten Spiel zu keiner einzigen Torchance zu kommen.
Die Ineffizienz der Grazer wirkte sich aber in der Tabelle negativ aus: Trotz des Sieges hat Sturm einen Platz verloren, wurde von Rapid überholt und ist wegen der geringeren Anzahl an geschossenen Toren Fünfter. Die Admira bleibt Neunter und behielt wenigstens den Drei-Punkte-Vorsprung auf Wr. Neustadt. Das war aber auch schon das einzige Positive aus Admira-Sicht an diesem sonst ernüchternden Abend.
Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena, 2.519, SR Muckenhammer.
Tore: 0:1 (25.) Djuricin
0:2 (37.) Piesinger
Admira: Siebenhandl - Auer, Schößwendter, Katzer, T. Weber - Ebner - Bajrami, Thürauer, Egho (68. Löffler) - R. Schicker, B. Sulimani (46. Ouedraogo)
Sturm: Gratzei - Ehrenreich, Madl, Spendlhofer, Klem - Hadzic (20. Piesinger), Offenbacher - Schick, M. Stankovic, Gruber (75. Schloffer) - Djuricin (82. Tadic)
Rote Karte: Schicker (14./Foulspiel)
Gelbe Karten: Spendlhofer, Stankovic
Walter Knaller (Trainer Admira): "Wir haben am Anfang zwei, drei gute Ansätze gezeigt. Nach dem Ausschluss war es aber ein neues Spiel. In der zweiten Spielhälfte haben wir es etwas besser gemacht, aber es war dann nichts mehr drinnen. Es ist aber noch sehr viel Feuer in der Mannschaft. Ich denke, wir können jeden Gegner schlagen, wenn wir zu elft spielen."
Franco Foda (Trainer Sturm): "Wir sind sehr zufrieden, haben nahtlos angeschlossen an die letzten Spiele. Wir hatten auch schon vor dem Ausschluss gute Chancen. Wir waren sehr sicher am Ball, hatten viele Torchancen. Das einzige was ich der Mannschaft vorwerfen kann ist, dass wir viele Möglichkeiten ausgelassen haben. Vor allem in der zweiten Spielhälfte. Wichtig ist, in die Mannschaft Konstanz reinzubringen. Da sind wir auf einem guten Weg."