Sport/Fußball

Souveräner Rapid-Sieg gegen Wr. Neustadt

Willkommen zu einem heißen Spiel“ steht als Begrüßung auf der Südtribüne des Hanappi-Stadions. Selten war die Botschaft so richtig wie am Samstag. 44 Grad wurden auf dem Rasen beim Anpfiff gemessen. Jene 11.500 Fans, die lieber nach Hütteldorf als ins Freibad gefahren waren, wurden von Rapid belohnt. Gegen hilflose und bald numerisch unterlegene Wiener Neustädter gab es den höchsten Sieg in der Ära von Trainer Zoran Barisic.

Nach nur acht Sekunden flankte Christopher Trimmel auf Terrence Boyd. Der Kopfball des Mittelstürmers wurde gehalten. Der US-Teamspieler blieb aktiv, wollte zeigen, dass er zurecht statt Sabitzer in die Startelf gerutscht war. Einen Idealpass von Steffen Hofmann setzte er aber neben das Tor (8.). Der Kapitän erinnerte als Freigeist im diesmal noch klarer ausgeprägten 4-2-1-3-System an glorreiche Zeiten.

Kung-Fu-Fighter

Die Wiener Neustädter schienen mit dem flinken, ballsicheren Spiel der Hütteldorfer überfordert und setzten plötzlich auf Härte. Christoph Martschinko rutschte in Dominik Wydra und verletzte den Rapidler am Knie. Branko Boskovic, dessen Platz an den bereits bei seinem Debüt gut integrierten Griechen Thanos Petsos gegangen war, durfte nach 13 Minuten doch mitmachen.

Drei Minuten später bewarb sich Denis Mimm um den Award für das brutalste Foul der Saison. Mit einem Kung-Fu-Tritt streckte der Neustadt-Verteidiger Boyd nieder und sah Rot (16.). Danach zeigte das Team von Coach Pfeifenberger wieder ihr faires Gesicht und kam wie Rapid ohne gelbe Karte aus. In Unterzahl hoffnungslos unterlegen, war das zweite Debakel in Folge für den Abstiegskandidaten nur eine Zeitfrage. Trimmel durfte im Minutentakt flanken: Während Boyd auch den dritten Sitzer ausließ, verwertete Guido Burgstaller per Kopf souverän (28.).

Zehn Minuten später erhöhte Burgstaller nach einem Doppelpass mit Hofmann sein Konto auf drei Saisontreffer – 2:0.

Die Gäste fanden offensiv nur einmal statt, Rakowitz traf im Konter nicht das Tor (37.). Nach der Pause war die schwerste Aufgabe von Tormann Jan Novota, nicht von der Sonne geblendet zu werden. Die Gäste versuchten sich nur noch, aufgefädelt vor dem eigenen Tor, in Schadensbegrenzung. Trimmel hatte etwas dagegen, flankte wieder auf Boyd, der endlich traf – 3:0 nach 53 Minuten.

Den Spielfluss konnte die Hitze nicht stoppen, aber die Chancenauswertung litt. Nur noch Boyd traf. Wieder per Kopf, nach feiner Vorarbeit von Burgstaller (79.).

Am Donnerstag in Tripolis wird es ähnlich heiß sein, die Aufgabe in der Qualifikation zur Europa League wird gegen die Griechen aber garantiert viel schwerer.

Bilder vom Bundesliga-Samstag

SK Rapid Wien - SC Wiener Neustadt 4:0 (2:0)

Wien, Hanappi-Stadion, 11.500, SR D. Ouschan.


Tore: 1:0 (28.) Burgstaller
2:0 (38.) Burgstaller
3:0 (53.) Boyd
4:0 (79.) Boyd

Rapid: Novota - Trimmel, Sonnleitner, Dibon, Denner (57. Schrammel) - Wydra (13. Boskovic), Hofmann, Petsos (64. Behrendt) - Schaub, Boyd, Burgstaller

Wiener Neustadt: Siebenhandl - Mimm, Freitag, M. Wallner, Martschinko - Hlinka, M. Koch (80. Dobras) - Pollhammer, Rauter (46. Schöpf), Rakowitz (46. Berger) - Pichlmann

Rote Karte: Mimm (16./Foul)

Gelbe Karten: Keine

Tabelle Bundesliga

Zoran Barisic (Rapid-Trainer): "Der Ausschluss hat uns natürlich in die Karten gespielt. Wir haben aber auch nie aufgehört Fußball zu spielen, den Ball gut zirkulieren lassen, hinten nichts zugelassen und uns viele Chancen herausgespielt. Leider war die Chancenauswertung ein Manko. Wir wissen den Sieg richtig einzuordnen, wir haben noch nichts erreicht und nach wie vor einen harten Weg vor uns."

Heimo Pfeifenberger (Wiener-Neustadt-Trainer): "Rapid war sehr stark, da war es bei einem Mann weniger schwierig die Räume zu schließen. Wir konnten auch vorne nie die Bälle sichern. Aus meiner Sicht war es nicht stimmig, was bei uns auf dem Platz passiert ist. Die hohen Niederlagen gegen Salzburg und Rapid sind ein Zeichen, dass noch viel Arbeit auf uns wartet. Ich bin aber trotzdem optimistisch. Das Foul von Mimm an Boyd war keine Absicht, er hat sich auch gleich danach bei Boyd entschuldigt."