Sport/Fußball

Ried kann numerische Überzahl nicht nützen

Der Startplatz in der Europacup-Qualifikation und der Kampf gegen den Abstieg stand bei der Begegnung Ried gegen Mattersburg auf dem Spiel.

Vielversprechend begann die Partie für die Burgenländer. Zwar aus dem Nichts (Rieds Zulj traf in der Anfangsphase die Außenstange), aber doch schaffte Höller die Führung gegen eine schläfrige Rieder Abwehr (20.).

Vor allem Schicker sah nicht gut aus, und auch Torhüter Gebauer ließ sich überraschen. Danach schien sich das Drehbuch gegen die Mattersburger zu wenden.

Eigentor

Zuerst musste Naumoski verletzt vom Feld (25.) und Ried dachte auch nicht daran, den Druck zu verringern. Dennoch unglücklich die Situation, die zum Ausgleich führte: Walchs Hereingabe „nützte“ Mravac zum Eigentor – 1:1 (36.). Und als Alexander Pöllhuber in der 42. Minute Rene Gartler von hinten rammte, musste Mattersburg mit zehn Mann weitermachen – Torraub, Ausschluss.

Ried blieb am Drücker. Bis zur 70. Minute wurde die Überlegenheit mit einem 17:2 in der Torschuss-Statistik dokumentiert. Doch ein Treffer sollte nicht mehr fallen. Das Spiel endete mit einem – vor allem für die Rieder unbefriedigenden – Remis.

Bilder vom Bundesliga-Samstag

SV Ried - SV Mattersburg 1:1 (1:1)

Keine-Sorgen-Arena, 4.200 Zuschauer, SR Lechner.


Torfolge: 0:1 (21.) Höller
1:1 (36.) Mravac (Eigentor)

Ried: Gebauer - Hinum, Reifeltshammer, Ziegl, A. Schicker (71. T. Vastic) - Hadzic - Walch (76. Grössinger), Nacho, Zulj (59. Carril), Meilinger - Gartler

Mattersburg: Borenitsch - Farkas, Majstorovic (84. Gartner), A. Pöllhuber, Mravac - Höller, Lovin, Prietl, Mörz - Klemen (72. Domoraud), Naumoski (25. Steiner)

Rote Karte: Pöllhuber (41./Torraub)

Gelbe Karten: Gartler, Ziegl, Carril bzw. Pöllhuber, Klemen

Tabelle Bundesliga

Michael Angerschmid (Ried-Trainer): "Wir haben in der zweiten Hälfte nicht mehr gespielt, was wir können und uns vorgenommen haben. Wir haben mit einem Mann mehr Bälle nur in die Breite gespielt, zu wenig Tempo gebracht, und die Spielverlegung ohne Ball hat nicht gestimmt. Wenn man so eine Möglichkeit wie heute hat, muss man mehr wollen. Müdigkeit wegen des Mittwochspiels lasse ich nicht gelten, da muss man im Kopf einmal abschalten können. Wenn wir noch in den Europacup wollen, müssen wir aus den letzten drei Spielen einige Punkte holen."

Clemens Walch (Ried-Spieler): "Die Enttäuschung ist sehr groß. Das ist sicher zu wenig, vor allem wenn man den Spielverlauf hernimmt. Mattersburg hat gleich aus seiner ersten Chance ein Tor gemacht. Ich weiß nicht, woran es gelegen hat, dass es heute nicht zu einem Sieg gereicht hat, wir hatten ein klares Chancenplus."

Anel Hadzic (Ried-Spieler): "Es tut weh, wir hatten uns drei Punkte vorgenommen. Mattersburg stand sehr tief, und uns hat auch das Quäntchen Glück gefehlt."

Franz Lederer (Mattersburg-Trainer): "In der Phase nach der Verletzung von Naumoski haben wir uns taktisch unklug verhalten. In der zweiten Hälfte hat dann wieder alles gepasst, trotz einem Mann mehr hat uns Ried nicht niedergespielt. Jeder Spieler von uns hat gebracht, was ich erwarte. Großes Kompliment an die Mannschaft, die toll funktioniert. Wir haben nach drei Punkten gegen den WAC mit Ried dem nächsten Europacup-Kandidaten einen Punkt aus dem Stadion gerissen - und das mit zehn Mann und personell mit dem letzten Kader, denn schlimmer als heute geht es personell nicht mehr."

Alois Höller (Mattersburg-Torschütze nach seinem 100. Bundesliga-Spiel): "Ich wusste gar nicht, dass ich ein Jubilar bin. Mein Tor war schon kurios. Ich glaube, wenn ich den Ball voll getroffen hätte, wäre er nicht reingegangen. Wenn man in Ried ein Unentschieden holt, ist das ein sehr gutes Zeichen. Wir haben zuletzt gut gepunktet."

Patrick Steiner (Mattersburg-Spieler): "Wir haben uns den Punkt redlich verdient. Zu zehnt war es natürlich schwierig, doch wir haben aus dem Spiel heraus nichts zugelassen und sind auch bei Standards konsequent gestanden. Jeder Punkt kann entscheidend und ausschlaggebend für den Klassenerhalt sein."