Ried besiegt den WAC
Die SV Ried hat ihren zweiten Saison-Heimsieg eingefahren. Die Innviertler gewannen am Samstag gegen den WAC letztlich verdient 1:0 (0:0). Mann des Abends war Thomas Murg, der vier Minuten nach seiner Einwechslung traf (68.) und Ried wichtige Punkte auf dem Weg aus dem Tabellenkeller bescherte. Der WAC geriet im Fernduell mit Salzburg ins Hintertreffen.
Die Wolfsberger, die erstmals in dieser Saison drei Spiele hintereinander nicht gewinnen konnten, haben nun drei Punkte Rückstand auf den Meister, der weiter an der Tabellenspitze steht. Ried befindet sich weiter auf Platz neun, verringerte den Abstand zur Admira aber auf einen Zähler.
Die Rieder, die davor zuletzt in der 10. Runde gewonnen hatten, begannen engagiert. Schnell und schnörkellos Richtung Gäste-Strafraum zu spielen, sollte das Erfolgsrezept gegen den Tabellenzweiten aus Kärnten sein. Erstmals ansatzweise gefährlich wurde der Gastgeber in der 7. Minute mit einem Distanzschuss von Marcel Ziegl. Dieter Elsneg verfehlte mit einem Kopfball das Tor (16.), Denis Thomalla schoss Alexander Kofler aus halbrechter Position zentral an (23.).
Direkt im Anschluss rettete Ried-Goalie Thomas Gebauer gegen den allein vor ihm auftauchenden Manuel Kerhe (24.) - es war die einzige echte WAC-Chance bis dahin, aber insgesamt die beste Gelegenheit im Spiel. Nach der ersten halben Stunde war der anfängliche Elan dann fast vollständig verschwunden. Hektik und einige harte Zweikämpfe prägten das Geschehen, Torszenen kamen vor dem Pausenpfiff keine mehr zustande. Am nächsten dran war noch WAC-Dauerbrenner Joachim Standfest, dessen Linksschuss am Tor vorbeisegelte (44.).
Joker-Tor
Nach dem Seitenwechsel scheiterte der Ex-ÖFB-Teamspieler aus rund 30 Metern mit rechts (52.). Ansonsten war aber für die wenigen Akzente jetzt aber die SV Ried verantwortlich. In der 68. Minute hebelte Oliver Kragl mit einem butterweichen Pass genau in den Lauf von Murg die gesamte WAC-Abwehr aus. Der 19-jährige Ex-Austrianer ließ sich die Chance dann nicht mehr nehmen. Thomalla hätte gleich danach schon für die Vorentscheidung sorgen können, fand aber in Kofler seinen Meister (70.).
Mit begrenzten Mitteln liefen die Gäste dem Ausgleich hinterher. Die Rieder standen diesmal in der Defensive äußerst kompakt - am Ende wurde es dennoch knapp. Die beste Möglichkeit hatte Christopher Wernitznig, Gebauer war bei seiner Rakete von knapp außerhalb des Strafraums aber hellwach (88.). Nach einer hektischen Nachspielzeit, die über fünf Minuten dauerte, beendete Schiedsrichter Harald Lechner die Partie.
Ried, Keine Sorgen Arena, 4.200, SR Lechner.
Tor: 1:0 (68.) Murg
Ried: Gebauer - Lainer, Janezcek, Pichler, Kragl (88. Fröschl) - Ziegl, Trauner - Walch (64. Murg), Elsneg (81. Streker), Möschl - Thomalla
WAC: Kofler - Standfest, Sollbauer, Rnic, Berger - M. Weber (86. Schwendinger) - Seebacher (71. Wernitznig), Hüttenbrenner, Jacobo - Kerhe, Silvio (65. Simon)
Gelbe Karten: Gebauer, Janeczek, Kragl, Ziegl, Pichler bzw. Hüttenbrenner, Kerhe, Kofler
Dietmar Kühbauer (Trainer WAC): "Wir sind nach Ried gekommen, um zu punkten. Wir hätten heute drei Punkte nicht verdient gehabt, ein Unentschieden wäre allerdings gerecht gewesen. Wir haben uns die Niederlage heute selbst zuzuschreiben. In der ersten Halbzeit haben beide Mannschaften die Defensive gestärkt. Beide haben wenig zugelassen, allerdings haben wir die Großchance durch Kerhe gehabt. Insgesamt haben wir aber zu wenig Produktives nach vorn gebracht. Was mich ärgert ist, dass Ried das Tor macht und ansonsten nur eine Großchance hat."
Oliver Glasner (Trainer Ried): "Man hat gesehen, dass wir auf der Suche nach Selbstvertrauen sind. Fußballerisch war es eines unserer besten Spiele. Wir haben in der Halbzeitpause angesprochen, dass der Gegner oft auf Abseits spielt. Wir haben das beim Tor schnell ausgenutzt. Doch der Schlüssel zum Erfolg war heute die Defensivarbeit. Wir legen uns für jeden Gegner was zurecht, gegen Wolfsberg hat es gepasst."
Thomas Murg (Torschütze Ried): "Ein unglaublich wichtiger Sieg für uns. Dass ich mit dem ersten Ballkontakt treffe, freut mich natürlich besonders. Wir sind defensiv sehr gut gestanden. Wir haben zuletzt gegen die Admira (0:0, Anm.) schon wenig zugelassen, und auch heute hatte der Gegner kaum Torchancen."