Rapid fixiert Rang drei
Von Alexander Huber
Wer so im Abstiegskampf auftritt, darf sich nicht wundern, wenn plötzlich die Konkurrenz vorbeizieht: Die Admira enttäuschte gegen Rapid und ist vor dem Finale in Mattersburg Zehnter. Die Hütteldorfer haben in einer verkorksten Saison hingegen Platz drei fixiert – und damit auch die Zukunft von Zoran Barisic als Cheftrainer.
Auf die unnötig destruktive Aufstellung beim 0:2 in Mattersburg (Heikkinen und Kulovits als Zerstörer) reagierte Barisic mit einer Kehrtwende im Zentrum: Mit Boskovic und Wydra wurden zwei Achter und kein Sechser aufgeboten.
Spielerisch war dadurch eine klare Steigerung zu erkennen. Die Führung entsprang gegen die bei Standards traditionell schwache Admira einem ruhenden Ball: Boskovic trat einen Freistoß zur Mitte, Trimmel verlängerte mit dem Hinterkopf und Tormann Tischler reagierte schlecht – 0:1 (5.).
Admira harmlos
Tischler konnte nach 17 Minuten zumindest einen Schuss von Schaub an die Latte abwehren und die Vorentscheidung verhindern. Die Südstädter taten sich schwer mit dem auffallend jungen und flexiblen Offensiv-Quartett der Rapidler. Dass Mittelstürmer Boyd nur auf der Bank saß, tat besonders einem Herrn aus Israel leid: Der Trainer von Maccabi Haifa kündigte sich an, um den im System von Barisic nur schwer vermittelbaren US-Teamstürmer zu beobachten.
Admira-Trainer Kühbauer hatte hingegen keine Bedenken, Verteidiger Palla vor der nahen Rückkehr nach Hütteldorf aufzubieten. Gefährlich wurde der Abstiegskandidat in Hälfte eins nur durch Auer (7.).
Die Entscheidung fiel wieder nach einem Freistoß. Wydra spielte kurz ab, bekam von Boskovic den Ball zurück und zirkelte ihn aus 20 Metern ins Kreuzeck (59.). Das erste Tor des 19-Jährigen war ein besonders sehenswertes.
Die Admiraner kamen eigenartigerweise erst in Unterzahl etwas auf, zeigten aber zu wenig.
Violette Party in Favoriten
Trenkwalder-Arena, 6.375 Zuschauer, SR Drachta.
Torfolge: 0:1 ( 5.) Trimmel
0:2 (59.) Wydra
Admira: Tischler - Auer, Schösswendter (46. Drescher), Ebner, Palla - Seeger (76. Mevoungou), Schachner, Jezek - Thürauer (63. Segovia), Schwab - Ouedraogo
Rapid: Novota - Trimmel, Sonnleitner, Heikkinen, Katzer - Wydra (78. Kulovits), Boskovic - Burgstaller, Schaub (88. Prager), Grozurek (82. Starkl) - Sabitzer
Gelb-Rote Karte: Schachner (69./Wiederholtes Foulspiel)
Gelbe Karten: Keine bzw. Sabitzer, Burgstaller, Boskovic
Dietmar Kühbauer (Trainer Admira): "Das haben wir uns anders vorgestellt, wir wollten unbedingt punkten. Leider ist das nicht geglückt, obwohl Rapid nicht einmal so stark war. Der Wille war da, aber vielleicht hätten wir mehr kämpfen müssen und die eine oder andere Chance nützen. Jetzt brauchen wir in Mattersburg eine tolle Leistung, um in der Liga zu bleiben."
Daniel Drescher (Admira-Spieler): "Ob die Situation gegen mich Elfmeter war, weiß ich nicht, es ist zu schnell gegangen. Gegeben hat es jedenfalls keinen. Das Ganze lief anders, als wir uns das vorgestellt hatten. Jetzt ist der Druck noch größer geworden. Jetzt müssen wir in Mattersburg unbedingt gewinnen."
Zoran Barisic (Trainer Rapid): "Ich bin erleichtert. Auch wenn heute nicht alles Gold war. Ich habe einige Junge spielen lassen, wir waren offensiv ausgerichtet. Umso mehr freut mich dieser verdiente Sieg. Das mit der Admira tut mir weh. Aber ich glaube, dass sie es trotzdem schaffen, oben zu bleiben."