Kühbauer nach Debüt-Sieg: "Drei Punkte - alles wunderbar"
Von Alexander Huber
Um 14.28 Uhr brandete Jubel auf. Didi Kühbauer betrat so wie vor acht Tagen das Allianz Stadion, aber nicht mehr als SKN-Trainer, sondern als neuer Hoffnungsträger der Hütteldorfer. Die 18.200 Zuschauer schrien und klatschten, das Dutzend Mattersburg-Anhänger im Auswärtsblock hatte natürlich auch nicht im Sinn, den bekanntesten Sohn der Stadt auszupfeifen. Abgesehen davon wären die Burgenländer nicht zu hören gewesen.
Eine Viertelstunde später ballte Kühbauer erstmals die Faust, Christoph Knasmüllner hatte zum 1:0 getroffen. Um 16.22 Uhr erinnerte die allgemeine Anspannung an die Nervenschlacht beim Elfmeterschießen im Cup – ehe Schiedsrichter Markus Hameter abpfiff. „Drei Punkte – alles wunderbar“, erwies sich Kühbauer nach dem Pflichtsieg als Pragmatiker.
Insgesamt fünf Tore
Gleich vier Tore hatte Hameter zurecht aberkannt; drei von Rapid, eines von Mattersburg. Das erste in Minute sechs von Knasmüllner. Fünf Minuten später war es aber soweit mit dem ersten Ligator des Neuzugangs, der bisher nur in den beiden Pokalbewerben effizient gewesen war. Nach einer Schwab-Flanke brachte Kerschbaumer den Ball nicht weg, Knasmüllner ließ auf einen Haken einen präzisen Schuss via Stange folgen – 1:0 (11.).
Dass die Flanke des Kapitäns von links außen kam, war kein Zufall. Kühbauer hatte nach nur einem Training in dieser Formation mit vier Neuen auf ein 4-1-3-2 umgestellt, um mehr Präsenz im Strafraum des Gegners herzustellen. Schwab und Murg sollten auf den Halbpositionen bei Ballbesitz vor dem Solo-Sechser Ljubicic eine Raute bilden.
„Da haben wir in den ersten 25 Minuten nicht die Mittel dagegen gefunden, waren nicht mutig genug“, gestand Mattersburg-Trainer Klaus Schmidt danach.
Startelf-Comebacks
Bolingoli und Dibon (erstmals seit 1. Juni 2017) gaben ihr Comeback in der Startelf. Da neben dem gesperrten Ivan auch Barac (Kopfverletzung) und Berisha (Rippenprellung) nach dem Fight in Glasgow (1:3) ausfielen, waren alle fitte Profis im Match-Kader.
Gegen den Ball gab es ebenfalls etwas Neues – ein 4-3-3, mit Knasmüllner auf einer Linie mit den Stürmern. Mattersburg fiel im üblichen 5-3-2 trotz des Selbstvertrauens nach zwei Liga-Siegen in Folge kaum etwas ein. Der einzige Torschuss vor der Pause resultierte aus einem Gruber-Freistoß (39.).
Dass es bis zum Schluss spannend blieb, lag an der verloren gegangenen Effizienz von Alar – vier Top-Chancen vergab der Stürmer zwischen den Minuten 40 und 80. Deswegen hätten gegen die immer müder werdenden Rapidler Gruber (61.) und Pusic (72.) durchaus noch als Party-Crasher fungieren können.