Admiras Defensive beim 1:4 in Graz außer Rand und Band
Für Sturm war es ein Pflichtsieg, für die Admira die siebente Niederlage in der Saison - und der nächste Tiefschlag nach dem Cup-Aus unter der Woche gegen Ebreichsdorf. Die Grazer setzten sich am Sonntag in der Merkur Arena gegen das Bundesliga-Schlusslicht klar 4:1 (1:0) durch. Nach Anlaufschwierigkeiten klappte es nach dem Seitenwechsel mit dem Toreschießen deutlich besser.
Bei prächtigem Fußballwetter am Wahlsonntag ging Sturm in der 18. Minute nach einem Energieanfall von Otar Kiteishvili in Führung. Danach machte die Mannschaft von Trainer Nestor El Maestro nur mehr das Nötigste, bei der Admira fehlte die Genauigkeit im Angriff. Nach der Pause ging es dafür Schlag auf Schlag: Bekim Balaj (48.), der eingewechselte Philipp Huspek (54.) und Thorsten Röcher (72.) sicherten den fünften Saisonsieg für die Steirer ab. Das Ehrentor der Südstädter besorgte Marco Kadlec (53.).
Schwache erste Hälfte
Sturm musste in der Viererkette auf Rechtsverteidiger Emanuel Sakic verzichten, der sich beim Cup-Aufstieg bei Austria Klagenfurt die Hand gebrochen hatte. Dazu fehlte Ivan Ljubic wegen muskulären Problemen. Bei der Admira musste in dieser Woche aus demselben Grund auch Kolja Pusch der schon langen Verletztenliste hinzugefügt werden.
In der ersten Hälfte gab es vor fast 9.000 Zuschauern wenig nennenswerte Offensivaktionen. Ein Freistoß von Sturm-Akteur Kiril Despodow in der 2. Minute wurde zur Beute von Admira-Goalie Andreas Leitner. Kiteishvili nahm sich dann mit einem Dribbling in den Strafraum ein Herz, blieb mit Glück am Ball und drosch diesen von halblinker Position ins Netz. Leitner war zwar knapp dran, bekam die wuchtig geschossene Kugel aber nicht zu fassen.
Zerfallserscheinungen
Die Grazer zogen sich anschließend zurück und überließen der Admira in der eigenen Hälfte viel Platz. Die verunsicherten Niederösterreicher wussten damit aber nicht viel anzufangen, was in einem nicht sonderlich attraktiven Spiel resultierte. Deutlich ereignisreicher war die zweite Hälfte, als zunächst in der 48. Minute Balaj aus fünf Metern einschoss. Es folgte der Anschlusstreffer der Admiraner durch Kadlec und praktisch im Gegenzug das 3:1 durch Huspek - sämtliche Tore fielen aus kurzer Distanz.
Die Admira gab sich nicht auf, zeigte in der Defensive aber erneut Zerfallserscheinungen. Als sich Röcher über links durchtankte, machten es ihm zwei Admiraner recht einfach, indem sie ausrutschten. Sein flacher Schuss ins kurze Eck schien zudem nicht unhaltbar. Bei einem Huspek-Schuss (82.) konnte sich Leitner dafür auszeichnen.
Mattersburg gewann in Altach
Im zweiten Match am frühen Sonntagnachmittag verbesserte sich Mattersburg auf Platz sieben. Die Burgenländer feierten in Altach einen 2:0-Auswärtssieg, die Tore erzielten Christoph Halper (63.) und Andreas Gruber (91./Elfmeter). Die Vorarlberger beendeten die Partie nach den Ausschlüssen von Martin Kobras und Matthias Maak zu neunt und fielen auf Platz zehn zurück.
Die Partie in der Cashpoint-Arena schien lange auf ein 0:0 hinauszulaufen. Beide Teams standen in der Defensive sicher und präsentierten sich im Spiel nach vorne ideenlos, daher blieben Chancen Mangelware. Für die etwas aktiveren Altacher schoss Manfred Fischer daneben (13.), Mergim Berisha verstolperte aus aussichtsreicher Position (38.).
Größter Aufreger in der ersten Hälfte war die Verletzung von Ousmane Diakite. Der SCR-Mittelfeldspieler blieb ohne Fremdeinwirkung im Rasen hängen und musste mit Verdacht auf Kreuzbandriss ausgetauscht werden.
Ausschlüsse
Nach dem Seitenwechsel bekamen die rund 3.000 Zuschauer eine ähnlich ereignislose Partie wie vor der Pause zu sehen - bis die Gäste in der 63. Minute zuschlugen. Andreas Kuen spielte Halper frei und der Burgenländer schlenzte den Ball aus etwa 20 Metern ins lange Eck. Altach-Goalie Kobras war zwar mit den Fingerspitzen am Ball, konnte den Gegentreffer aber nicht mehr verhindern. Erst nach dem 0:1 legten die Hausherren einen Gang zu. Die beste Chance auf den Ausgleich vergab Christian Gebauer in der 65. Minute, sein Schuss vom Fünfereck flog über die Latte.
Endgültig vorbei war es mit den Altacher Hoffnungen auf einen Punktgewinn in der 85. Minute. Nach einem verunglückten Rückpass lief der eingewechselte SVM-Stürmer Victor Olatunji allein Richtung Tor und wurde vom herausgeeilten Kobras zu Fall gebracht, was dem Keeper die Rote Karte einbrachte.
Für ihn ging Innenverteidiger Jan Zwischenbrugger ins Tor, weil die Vorarlberger ihr Austauschkontingent bereits ausgeschöpft hatten. Drei Minuten danach war Halper schneller als Maak und wurde vom Altach-Verteidiger wohl knapp innerhalb des Sechzehners gefoult. Es folgte Gelb-Rot für Maak und Elfmeter für Mattersburg, den Gruber trocken verwandelte.