Sport/Fußball

Austrias Manndeckung ging ins Auge

Bitter. Nach dem Spiel waren sich die Austrianer im Kollektiv einig, als es darum ging, das Geschehen zu beurteilen. „Aus dem Spiel heraus waren wir zumindest ebenbürtig“, meinte Verteidiger Markus Suttner. „Nach einer Stunde hatten wir eine gute Phase. Ich habe gedacht, dass wir da noch einmal auf Touren kommen werden.“

Weit gefehlt, stattdessen erhielt die Austria im Finish zwei weitere Tore aus Standardsituationen. Goalie Heinz Lindner ärgerte sich. „Alle drei Treffer waren vermeidbar. Im Kollektiv haben wir uns schlecht verhalten.“ Ein Grund dafür könnte sein, dass die Austria unter Trainer Nenad Bjelica in der Winterpause das Verhalten bei Standards von Raumdeckung auf Manndeckung umgestellt hat. Ein Unterfangen, das im Hanappi-Stadion ins Auge gegangen ist.

Drei Mal zirkelte Steffen Hofmann einen ruhenden Ball genau in die Gefahrenzone. „Steffen hat nach einer guten Vorbereitung das Selbstvertrauen, sich diese Bälle wieder zu schnappen“, lobt Trainer Zoran Barisic. Der aber auch relativiert: „Wir haben genau so begonnen wie geplant. Bei drei Toren aus Standards gehört dann auch Glück dazu.“

Und großer Wille. Kapitän Hofmann sprach von einem Erfolg des Willens. „Wir wollten den Sieg mehr. Wenn wir eine Einstellung wie heute immer an den Tag legen, dann werden wir viel punkten. Das Spiel war hart umkämpft, wir waren um einen Tick aggressiver.“

Mario Sonnleitner, Schütze des dritten Treffers, pflichtete seinem Kapitän bei. „Die harte Arbeit hat sich ausgezahlt. Wir haben zuletzt sehr viel an den Standards gearbeitet. Schön, dass das dermaßen aufgegangen ist. Heute hat einfach das Timing gepasst.“

Pfiffig

Austria-Trainer Nenad Bjelica wollte an den Spielern keine Kritik üben: „Nur das Verhalten bei Defensivstandards hat nicht gepasst. Sonst waren wir besser.“ Dafür ärgerte er sich über Schiedsrichter Drachta: „Ich habe ein Männerspiel erwartet. In einem Derby sollte nicht so viel abgepfiffen werden. Davon hat Rapid extrem profitiert.“