Sport/Fußball

Austria mit Nullnummer gegen Altach

Please go to our Osttribüne.“ In geschliffenem Oxford-Englisch bat Austrias Stadionsprecher den neuen Austria-Stürmer Omer Damari, sich den eingefleischtesten Austria-Fans samt Schal und Trikot zu präsentieren. Der 25-Jährige gehorchte und winkte, die Fans erfreute dies. Das Spiel machte ihnen dann weniger Spaß, nach 94 Minuten ohne Tor bewältigten sie ihren Frust mit der gesanglichen Aufforderung „Wir wollen die Veilchen sehen.“

Die Austria hatte sich viel vorgenommen nach dem Fehlstart in die Liga und wollte den wohl klingenden Worten auch Taten folgen lassen. Dementsprechend beschwingt starteten die Wiener ins Spiel mit James Holland als zweiten defensiven Mittelfeldspieler neben Leitgeb. Das Zentrum sollte in violetter Hand sein.

Strohfeuer

Alexander Grünwald, technisch versierter Offensivgeist, spielte einige gute Passes in die Tiefe und hatte mit einem Fernschuss auch die erste Chance in der Partie (16.). Wenige Austria-Aktionen waren zu Beginn ein Schmaus für die Augen, doch nicht von Erfolg gekrönt. Das spielte dem Aufsteiger aus Altach in die Karten, der sich wieder sortierte und die Suche der Austria nach freien Räumen schwer machte, selbst aber nur zwei Mal in Kontern etwas Gefahr verbreitete. Das Niveau der Darbietung sank mit jeder Minute, die Austria wirkte zusehends verkrampft und ideenlos. Zur Pause gab es Pfiffe von den Rängen. Zu Recht. Auch Ex-Austria-Stürmer Roland Linz litt mit seinen früheren Kollegen mit.

In der zweiten Hälfte wurden 7130 Zeugen einer kollektiven violetten Rat- und Hilflosigkeit. Es mangelte zwar nicht am Willen und Bemühen, doch das Wie des Vorgetragenen war ernüchternd. Um die Entlastungsangriffe von Altach abzuzählen, benötigte man nicht einmal alle Finger einer Hand, die Vorarlberger legten ihren Fokus ohnehin auf die Defensive. Glück hatten sie allerdings, als der eingewechselte Harrer allein vor Goalie Kobras verstolperte (74.). Knapp vor Schluss hätte Seeger den Altachern mit einem Schuss sogar noch den Sieg bescheren können.

Zu wenig

Eine Reaktion hatten die Austrianer zeigen wollen nach einem eroberten Punkt aus zwei Spielen, am Ende stand man trotz Überlegenheit im Spiel abermals mit leeren Händen da. Denn eine Nulnummer gegen den Aufsteiger ist in dieser prekären Situation freilich zu wenig. Noch mehr schmerzt, dass die Austria die zu erwartende Überlegenheit nicht zu nützen wusste. Man agierte umständlich oder beim letzten Pass zu wenig präzise. Altach wiederum hat sich dne Punkt verdient.

Bilder der 3. Runde

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FK Austria Wien - SCR Altach 0:0
Wien, Generali Arena, 7.130 Zuschauer, SR Schüttengruber.

Austria: Lindner - Larsen, Ramsebner, Ortlechner, Suttner - M. Leitgeb, Holland (54. Mader) - Gorgon (54. Royer), A. Grünwald (72. Harrer), Meilinger - Kamara

Altach: Kobras - Lienhart, Pöllhuber, Zwischenbrugger, Schreiner - Netzer - D. Luxbacher (45. Ngwat-Mahop), Roth, Salomon, Kovacec (79. Seeger) - Aigner (69. Prokopic)

Gelbe Karte: Holland, Ramsebner bzw. Aigner, Zwischenbrugger, Prokopic

Gerald Baumgartner (Austria-Trainer): "Wir haben sehr druckvoll begonnen und haben in der Defensive nicht viel zugelassen. Es fehlte aber der letzte Pass und das Tor. Wir sind dann auch in der zweiten Spielhälfte sehr viel gelaufen, Altach war bei Kontern mit seinen schnellen Spielern jedoch ebenfalls gefährlich. Kamara hatte einige Situationen, wo er den Treffer hätte machen können, auch Harrer hatte eine gute Chance. Das Tor war heute wie vernagelt. Natürlich ist das Ergebnis nicht befriedigend."

Alexander Gorgon (Austria-Spieler): "Wir sind in einer Phase, wo wir nicht so gut Fußball spielen, denn wir wollten uns mit einem Sieg aus der Mini-Krise herausschießen. Leider ist uns das nicht gelungen."

Damir Canadi (Altach-Trainer): "Wir sind in der ersten Spielhälfte ganz schlecht in die Gänge gekommen und hatten sehr viel Respekt vor dem ganzen Umfeld. Nach einer halben Stunde konnten wir uns dann ein wenig befreien. In der zweiten Spielhälfte konnten wir in einigen Phasen unsere Qualitäten ausspielen. Ich denke, das Ergebnis ist gerecht. Wir sind als Außenseiter mit dem Punkt zufrieden."