Der Sieger der Runde hat ein Luxusproblem
Von Harald Ottawa
Austria-Trainer Peter Stöger köpfte nach Marcel Sabitzers Ausgleich zum 3:3 gegen Salzburg zwar keine Flasche Sekt, freute sich aber still. „Ich bin nicht aufgesprungen, weil ich weiß, dass es noch ein weiter Weg ist. Aber ein Remis zwischen zwei Konkurrenten ist immer gut.“ Für Stöger hat sich aber nicht viel geändert. „Die Favoritenrolle haben wir ja schon in der Winterpause angenommen.“
Zum Beispiel Roman Kienast. In der 83. Minute kam der Reservist ins Spiel und erzielte in den Schlussminuten noch zwei Tore. Symptomatisch für den erstklassigen Kader, der den Wienern den ersten Titel nach 2006 bringen soll. Auch, wenn der 28-Jährige immer die Mannschaft hervorstreicht, war ihm in den vergangenen Wochen anzuerkennen, dass er mit seinem Bankplatz nicht allzu glücklich ist. Kein Problem für Austria-Trainer Peter Stöger. „Es wäre schlimm, wenn er damit zufrieden wäre, dann würde irgendetwas nicht stimmen.“
"Keine Stammplatz-Garantie"
Gar nicht zum Einsatz kam gegen die Admira Heimkehrer Nacer Barazite. „Wir haben mit seiner Rückholung eine günstige Gelegenheit genützt. Aber nur weil er hier eine tolle Vergangenheit hat und ihn die Fans lieben, bekommt er keine Stammplatz-Garantie“, sagt Stöger, der trotzdem nach vielen Gesprächen spürt, „dass das Klima sehr gut ist“.
Und schließlich habe Stöger auch den Luxus, jeden Spieler ersetzen zu können. „Wenn alle Spieler fit sind, dann schaffen es Klasseleute teilweise nicht einmal in den Kader. Obwohl sie das nicht verdient haben. Aber es wird einfach alles dem Ziel Meistertitel untergeordnet. Da geht’s weit übers Persönliche hinaus.“ Einer hat sich am Samstag wieder in die erste Elf gespielt. Emir Dilaver, der den gesperrten Fabian Koch ersetzte, erzielte ein Tor selbst und bereitete zwei vor.