Auch ÖFB-EM-Spiel in Amsterdam soll vor Fans stattfinden
Österreichs Nationalteam wird laut derzeitigem Stand alle EM-Gruppenspiele vor Stadion-Zuschauern bestreiten. Der niederländische Verband gab am Mittwoch bekannt, mit 12.000 Fans für die Partien in der Johan Cruijff Arena in Amsterdam zu planen. Das ÖFB-Team gastiert am 17. Juni für ein Duell mit der Gastgeber-Nation in den Niederlanden. Davor und danach spielt die Elf von Franco Foda in Rumäniens Hauptstadt Bukarest gegen Nordmazedonien (13. Juni) und Ukraine (21.).
Das rumänische Sportministerium hatte bereits am Dienstag bekanntgegeben, die gesetzlichen Grundlagen dafür geschaffen zu haben, das Nationalstadion zu 25 Prozent mit Zuschauern füllen zu können. Die 25-Prozent-Marke wird derzeit von den meisten der zwölf EM-Veranstalterländer des paneuropäischen Turniers als Beantwortung einer UEFA-Frist bis Anfang April angegeben. Neben Amsterdam veröffentlichte am Mittwoch auch Bilbao diesbezügliche Pläne.
Vier EM-Spiele in Amsterdam
UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hatte zuletzt eine Art Zuschauer-Zusicherung von den Veranstalter-Ländern eingefordert, um die Co-Austragung des Turniers von 11. Juni bis 11. Juli weiterhin zu garantieren. Dies war vom Verband später abgemildert worden.
In Amsterdam sind vier EM-Spiele geplant. Stadionzuschauer müssten einen negativen Coronatest vorweisen und sich an ein strenges Covid-Protokoll halten, gab der Verband (KNVB) bekannt. Basierend auf Studien und der epidemiologischen Situation im Juni könne sich die Zuschauerzahl erhöhen oder auch "nach unten korrigiert" werden, hieß es weiter. "Wir freuen uns auf 12.000 Zuschauer in der Johan Cruijff Arena, stellen jedoch fest, dass das Coronavirus unvorhersehbar ist und es keine Garantien gibt", erklärte Turnierdirektor Gijs de Jong.
In den Niederlanden herrscht seit Mitte Dezember ein Lockdown. Seit Ende Jänner gilt auch eine abendliche Ausgangssperre. Die Infektionszahlen sind dennoch auf hohem Niveau. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei knapp unter 300 Infektionen pro 100.000 Einwohner (zum Vergleich Österreich: 222,2).
Aus Spanien (Bilbao), Schottland (Glasgow) und den Niederlanden (Amsterdam) erhielt die Europäische Fußball-Union jedenfalls bis Mittwoch relativ konkrete Zusagen. Auch England (London), Russland (St. Petersburg), Dänemark (Kopenhagen), Rumänien (Bukarest) und Italien (Rom) hatten bereits ihre Bereitschaft mitgeteilt, vor Publikum spielen zu lassen.
Deutschland bleibt vage
In Deutschland ist man hingegen nach wie vor skeptisch, was Zuschauer angeht. München hatte am Dienstag auf Anfrage mitgeteilt, "weiterhin mit verschiedenen Szenarien, was mögliche Zuschauer im Stadion betrifft", zu planen. Die Umsetzung hänge aber vom aktuellen Pandemie-Geschehen im Juni/Juli ab. Im Stadion des FC Bayern sollen die drei Gruppenspiele der deutschen Nationalmannschaft gegen Weltmeister Frankreich (15. Juni), Europameister Portugal (19. Juni) und Co-Gastgeber Ungarn (23. Juni) sowie ein Viertelfinale (2. Juli) ausgerichtet werden.
"Ich halte auch nichts davon, wenn auf europäischer Ebene diskutiert wird: Es findet nur dort statt, wo möglicherweise Zuschauer komplett zugelassen werden", sagte Söder. Sollte München von der UEFA zur Zulassung von Fans verpflichtet werden, würde dies laut Söder "auch bei der deutschen Bundesregierung" auf Widerstand treffen.
"Wir haben jetzt wirklich in der Frage der sogenannten Geisterspiele gute Erfahrung gemacht", sagte Söder. Bayerns Ministerpräsident wies jedoch daraufhin, dass sich trotz aller Sicherheitsmaßnahmen immer wieder Spieler mit Corona infiziert hätten.