Atléticos erste Niederlage
Die 13 brachte Atlético Madrid kein Glück. In den ersten zwölf Bewerbsspielen der Saison (acht Mal Liga, zwei Mal Champions League, zwei Mal spanischer Supercup) war Atlético ungeschlagen geblieben, am Samstagabend setzte es bei Espanyol Barcelona mit 0:1 die erste Niederlage.
Der einzige Treffer des Spiels fiel durch ein Eigentor von Atlético-Torhüter Courtois in der 54. Minute. Am Dienstag empfängt die Wiener Austria in der Champions League Atlético.
Damit bleibt der FC Barcelona trotz eines mageren 0:0 bei Osasuna einen Punkt vor Atlético Tabellenführer der Primera Division. Nur noch drei Punkte hinter Barça liegt Rekordmeister Real Madrid (2:0 gegen Málaga), der in einer Woche im Camp Nou gastiert.
Trotz klarer Überlegenheit blieb Barça nach 64 Liga-Partien erstmals wieder ohne Torerfolg. Daran änderte auch das Comeback von Lionel Messi nichts, der nach überstandener Muskelverletzung in der 67. Minute eingewechselt wurde. Lichtblick für den Titelverteidiger war die Rückkehr von Kapitän Carles Puyol nach mehrmonatiger Verletzungspause.
Ivanschitz von Atlético beeindruckt
Auch wenn durch das 0:1 in Barcelona der Startrekord verpasst wurde, befindet sich Atlético seit einigen Jahren wieder auf der Überholspur. Nach den Europa-League-Triumphen 2010 und 2012 hat Atlético mit dem Cupsieg 2013 den ersten nationalen Titel seit dem Double 1996 erobert. Und der erste Triumph in der Meisterschaft seit 1996 könnte schon bald folgen.
Auch Österreichs Spanien-Legionär Andreas Ivanschitz ist von der Stärke Atléticos beeindruckt. "Ich sehe für Atlético gute Chancen, sich oben festzusetzen und bis zum Ende im Titelkampf dabei zu sein. Diese Mannschaft besitzt eine hohe Qualität und ist gefestigt. Im Moment ist Atlético neben Barcelona sicher das Maß aller Dinge in Spanien", meinte der Mittelfeldspieler von Levante.
Über die Charakteristik des Spiels der Truppe von Cheftrainer Diego Simeone meinte Ivanschitz: "Sehr diszipliniert, aggressiv, in der Offensive quirlig und torhungrig. Atlético ist eine unangenehme Mannschaft."
Herausragend ist derzeit zweifelsohne Diego Costa. Der gebürtige Brasilianer, der aber in Zukunft für die spanische Nationalmannschaft spielen dürfte, hat bei seinen vergangenen sechs Einsätzen gleich sieben Tore erzielt und führt noch vor Lionel Messi und Cristiano Ronaldo die Schützenliste der Primera Division an.
"Diego Costa zerschießt im Moment alles und ist in aller Munde", weiß Ivanschitz, der über den Goalgetter nur Gutes berichten kann: "Costa ist bullig, aber schnell und wendig. Er hat einen extremen Torinstinkt und verwertet fast jede Chance - ein absoluter Topstürmer in überragender Form. Ihn auszuschalten ist extrem schwierig."
Die Austria hat die zweifelhafte Ehre, dass Costa seinen Premierenauftritt in der laufenden Champions-League-Saison ausgerechnet in Wien absolvieren wird. Der 25-Jährige hat seine internationale Vier-Spiele-Sperre nach einem Ausschluss im Dezember 2012 abgesessen und landet am Montag mit Atlético in Wien.
Dort will Costa gemeinsam mit seinem prominenten neuen Sturmpartner David Villa, der im Sommer vom FC Barcelona nach Madrid gewechselt ist, weiter daran arbeiten, dass der Abgang der Atlético-Tormaschine Radamel Falcao kompensiert wird. Der Transfer von Falcao zu AS Monaco hatte Atlético im vergangenen Mai 50 Millionen Euro in die Clubkassa gespült.
Dass es für die Violetten auch ohne Falcao sehr schwer wird, weiß natürlich auch Ivanschitz. "Es wird für die Austria extrem schwierig, etwas zu holen. Aber vor den eigenen Fans ist sicher etwas möglich. Austria hat sich ja auch in den ersten beiden Spielen gut präsentiert."