Kein Sieger bei Wr. Neustadt gegen Innsbruck
Keinen Sieger hat es am Samstag im direkten Abstiegsduell des SC Wiener Neustadt mit dem FC Wacker Innsbruck gegeben. Die beiden Teams trennten sich in der 32. Runde der Fußball-Bundesliga in Niederösterreich mit 2:2 (1:2) und verabsäumten es damit, sich entscheidend vom Tabellenende abzusetzen. Immerhin wurde aber der Abstand auf das neue Schlusslicht FC Admira Wacker Mödling, das Red Bull Salzburg auswärts unterlag, auf zwei Punkte ausgebaut.
Die Tiroler sind jetzt hinter den punktegleichen Wiener Neustädtern Vorletzter. Der SV Mattersburg hat als Siebenter drei Punkte Luft auf den letzten Platz. Thomas Fröschl rettete den Hausherren mit einem Doppelpack (11., 64.) vor 2.800 Zuschauern einen Punkt. Die ungeschlagene Heimserie konnte damit auf acht Partien ausgebaut werden. Für die Tiroler waren Simon Piesinger (24.) und Alexander Hauser (35.) vor der Pause erfolgreich.
Lizenzlos
Den Tirolern wurde in erster Instanz die Lizenz für die kommende Saison verweigert. Auf dem Spielfeld merkte man den Gästen diese Tatsache aber überhaupt nicht an, wohl auch, da Vereinspräsident Kaspar Plattner der Mannschaft am Mittwoch versichert hatte, die Spielgenehmigung im zweiten Anlauf zu erhalten. Roman Wallner deutete seine Gefährlichkeit in Minute sechs erstmals an.
Da war Wiener Neustadts Michael Berger schon nicht mehr auf dem Feld, er wurde aufgrund einer Platzwunde nach einem Ellbogencheck von Hauser durch Mario Pollhammer ersetzt. Das wirkte sich aber nicht negativ aus, ganz im Gegenteil gingen die Niederösterreicher aus dem Nichts in Führung. Nach Kopfballweiterleitung des im Abseits stehenden Günter Friesenbichler setzte sich Fröschl gegen Svejnoha durch und traf ins lange Eck (11.).
Bilder vom Bundesliga-Samstag
Weckruf
Das war allerdings wie ein Weckruf für die Gäste, die komplett das Kommando übernahmen, mehr Zweikämpfe gewannen und auch torgefährlicher waren. Nach einem Saurer-Freistoß stieg der 1,92-Meter-Mann Piesinger am höchsten und traf per Kopf zum 1:1 (24.). Es war der Premierentreffer für den 20-Jährigen in der Bundesliga. Bei einem Hauser-Kopfball konnte Wiener-Neustadt-Goalie Thomas Vollnhofer auf der Linie abwehren (30.). Fünf Minuten später gelang den Tirolern aber die verdiente Führung. Eine schöne Kombination über mehrere Stationen schloss Hauser nach Hinterseer-Vorarbeit mit einem hohen Schuss ins lange Eck ab (35.).
Nach dem Seitenwechsel ließ Lukas Hinterseer, der sich den Ball schön herunternahm, diesen aber drüberknallte (56.), die Chance auf das 3:1 aus, und das sollte sich noch rächen. Bei immer stärker werdendem Regen verloren die Tiroler etwas ihre Souveränität und die Niederösterreicher kamen wieder besser in die Partie. Bei einem Offenbacher-Abschluss konnte sich Wacker-Tormann Szabolcs Safar noch mit einer Glanzparade in den Corner auszeichnen (59.). Fünf Minuten später war der Routinier aber geschlagen. Ein Rauter-Schuss ging zwar an die Stange, den Nachschuss von Fröschl konnte Safar aber nicht mehr entscheidend abwehren.
Intensive Schlussphase
Eine spannende Schlussphase war damit eingeläutet. Bei einem Piesinger-Kopfball war Vollnhofer mit einer Fußparade in höchster Not zur Stelle (78.), auf der anderen Seite ging ein Fröschl-Kopfball daneben (87.). Die letzte Siegmöglichkeit hatten die Tiroler, ein abgefälschter Schilling-Kopfball landete aber nur auf dem Tornetz (89.). Die Tiroler blieben damit im zweiten "Sechs-Punkte-Spiel" in Folge nach dem 2:1 in Mattersburg ungeschlagen.
Bilder vom Bundesliga-Samstag
Wiener Neustadt, Stadion Wiener Neustadt, 2.800, SR Grobelnik.
Torfolge: 1:0 (11.) T. Fröschl
1:1 (24.) Piesinger
1:2 (35.) Hauser
2:2 (64.) T. Fröschl
Wiener Neustadt: Vollnhofer - M. Berger (6. Pollhammer), Ramsebner, Mimm, Martschinko - Rakowitz, Piermayr, Offenbacher (77. D. Wolf), Rauter - Friesenbichler (62. Lenko), T. Fröschl
Wacker Innsbruck: Safar - Bergmann, Siller, Svejnoha, Schilling - Piesinger - Schütz, Hinterseer (73. Merino), Saurer (84. Perstaller), Hauser - R. Wallner
Gelbe Karten: Piermayr, Ramsebner bzw. R. Wallner, Hinterseer
Heimo Pfeifenberger (Wiener-Neustadt-Trainer): "Die 1:0-Führung war eine tolle Sache, durch eine Standardsituation sind wir komplett aus dem Rhythmus gekommen. Bis zur 60., 65. Minute waren wir mausetot, aber in den letzten 20 Minuten haben wir bewiesen, dass wir es doch können. Dann hätte es sogar noch anders ausgehen können. Das Ergebnis ist gerecht. Die Spannung wird bis zur letzten Runde andauern."
Roland Kirchler (Wacker-Innsbruck-Trainer): "Wir haben ganz gut begonnen, aus dem Nichts das Gegentor bekommen, dann aber eine sehr gute Phase gehabt, sehr gut gespielt, da war ich hochzufrieden. Wir hätten nur das dritte Tor machen müssen. Nach der Pause ist Wiener Neustadt wieder aufgekommen, in den letzten zehn Minuten waren wir platt. Das Unentschieden war gerecht. Ich bin sehr zufrieden, es war ein Auswärtspunkt, wir haben sieben Punkte geholt aus den jüngsten drei Spielen, die Tendenz ist günstig. Wir können mit unserer Situation gut umgehen, wir waren ja das ganze Jahr schon unten dabei."