Sport/Fußball

Ablenkung vom Krieg: Salzburgs Gloukh und sein "aufregendstes Tor"

Zu Jahresbeginn um sieben Millionen Euro und mit jeder Menge Vorschusslorbeeren gekommen, hat sich Oscar Gloukh erst in dieser Saison einen Stammplatz in der Salzburger Mannschaft erkämpft. Der 19-jährige Israeli blüht unter Trainer Gerhard Struber auf, sein erstes Tor in der Champions League beim 2:0 in Lissabon war das erste Highlight.

Das nächste sollte eigentlich im Nationalteam folgen, doch dazu kam es nicht. In seiner Heimat herrscht nach dem Angriff der Hamas auf Israel Krieg, die letzten Länderspiele wurden abgesagt. Gloukh blieb in Salzburg, führt immer wieder Gespräche mit Vereinsverantwortlichen, ist natürlich hin- und hergerissen. Trainer Struber ist dennoch der Überzeugung, dass sich der Offensivspieler auf Fußball konzentrieren könne, schenkte ihm auch in Mailand sein Vertrauen.

Gloukh als "Anker" 

Gloukh dankte es ihm mit dem Treffer zum 1:1. „Ich freue mich für Oscar, dass er trotz aller Umstände wieder so konzentriert ins Spiel gerutscht ist, voller Tatendrang war, Verantwortung übernommen hat“, erklärte Struber. „Er wächst mehr und mehr immer tiefer rein. Er ist mittlerweile ein großer Anker für Tore und für erfolgreiche Spiele.“

Gloukh selbst jubelte ausgelassen: „Das war vielleicht das aufregendste Tor meines Lebens. Am Ende war ich aber traurig und unglücklich, dass es nicht genug war.“

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Die Salzburger wollen möglichst lange in der Champions League vertreten sein. „Also brauchen wir die Punkte“, betonte Gloukh. „Wir haben großartig gespielt als Team, wir haben uns verbessert. Aber es war nicht genug, wir haben verloren. Wir werden weiter arbeiten.“

Tatsächlich ist für Salzburg der Aufstieg ins Achtelfinale der Königsklasse mit dem 1:2 gegen Inter wieder ein Stück weiter weg gerückt. Real Sociedad und Inter Mailand liegen mit je sieben Punkten für Salzburg (drei Punkte) wohl außer Reichweite.

Platz drei in Reichweite? 

Aber: Platz drei ist durchaus machbar, wenn man das noch punktelose Benfica hinter sich lässt, ist das Überwintern in einem internationalen Bewerb möglich. „Es ist Halbzeit. Grundsätzlich sind wir genau da, wo wir zu Beginn gesagt haben, dass es enge Spiele sind. Ich denke, dass die Gruppe bis zum Schluss spannend sein wird“, sagt Sportdirektor Bernhard Seonbuchner.