Sport/Fußball

Ein Fragebogen an Rapids Evergreen

Steffen Hofmann ist mit dem 3:0 gegen Ried in seine bereits 14. Saison für Rapid gestartet. Mit dem Hinspiel in der Champions-League-Quali gegen Ajax wartet morgen (21.05 Uhr/ORFeins live) auf den 34-Jährigen das bereits 57. Europacup-Spiel für die Grünen im gut gefüllten Prater. Aufregen kann das den Spielmacher nicht mehr – viel eher eine schwere Verletzung wie der gestern bestätigte Kreuzbandriss von Thomas Schrammel.

Heute wird er als Kapitän wieder die üblichen Europacup-Fragen beantworten. Und im 14. Jahr beim Verein scheinen alle Fragen gestellt und alle Antworten gegeben. Tatsächlich? Der KURIER bat Hofmann um etwas anderes, einen Fragebogen mit 14 persönlichen Antworten – für jede Saison eine. Hofmann willigte ein und wollte nur eine Frage nicht gestellt bekommen: "Ein Grund, warum Rapid Meister wird".

1 Grund, warum Rapid Ajax ausschalten kann
Weil wir eingespielt und gut drauf sind.

2 Gegenspieler, gegen die es besonders schwer war
Fernando Troyansky, weil mir der überall hin nachgelaufen ist. Und gegen Didi Kühbauer war es auch immer besonders schwierig.

3 Trainer, die mich geprägt haben
Mein Vater und Josef Hickersberger. Und in gewisser Weise auch alle anderen Rapid-Trainer.

4 Mitspieler, die besser als ich waren
Owen Hargreaves, Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Andi Herzog. Da gäbe es noch andere.

5 Mitspieler, die zu Freunden wurden
Helge Payer, Stefan Kulovits, Martin Hiden , Harald Pichler und Markus Katzer.

6 Rapidler, mit denen ich auf Reisen Würfelpoker gespielt habe
Seit Anfang an mit unserem Masseur Wolfi Frey. Früher Martin Hiden, Stefan Kulovits und Mario Konrad. Aktuell mit Christopher Dibon und Mario Sonnleitner.

7 Spiele, die ich nie vergessen werde
Natürlich das 7:0 in Salzburg, das 3:0 mit dem Aufstieg in Kasan 2004, die beiden Spiele bei Aston Villa, der 1:0-Sieg in der Champions-League-Quali bei Lok Moskau und danach das erste Gruppenspiel gegen die Bayern. Zuletzt das 3:0 gegen PAOK.

8 Orte und Dinge, die ich an Wien liebe
Unsere Wohnung, Rapid, Hütteldorf, Mariahilf, der 1. Bezirk, der Prater, Schönbrunn und die Öffis.

9 typische Zurufe von Fußballern, die auf dem Rasen zu hören sind
"Zeit", "Klatsch", "schieß", "Hintermann", "Pass", "schneller", "gut", "weiter" und "steh auf".

10 Mitspieler von 2002 bis jetzt, mit denen ich am liebsten gleichzeitig auf dem Feld stehen würde
Im Tor Payer. Die Viererkette mit Trimmel, Hiden, Feldhofer und Katzer. Im defensiven Mittelfeld Kulovits und Heikkinen. Im offensiven Mittelfeld mit mir Boskovic und Korkmaz. Und im Sturm Jelavic.

11 Menschen, die meine Karriere geprägt haben
Vater und Mutter. Meine Frau und unsere drei Kinder. Meine Trainer bei den Bayern: Udo Basemir, Björn Anderson, Roman Grill und Hermann Gerland. Und Rudi Edlinger.

12 Spieler, die ich bewundere
Aus Deutschland Häßler, Effenberg, Scholl und Gerd Müller. Aktuell Pirlo, Totti, Messi und Ronaldo. Von früher Figo, Maradona, Zidane und Cantona.

13 Worte, für die Rapid steht
Fußball – Wien – Tradition – Gemeinschaft – Zusammenhalt – Fans – Erfolg – Rekordmeister – Kampfgeist – Offenheit – Freunde – 2. Familie – Stimmung.

14 Saisonen bei Rapid sind
... nicht genug.

Steffen Hofmann wurde am 9. September 1980 in Würzburg geboren. Von 1996 bis 2002 war der Mittelfeldspieler beim FC Bayern und wurde in der Bundesliga einmal eingewechselt. 2002 folgte der Wechsel zu Rapid. Bis auf ein halbes Jahr bei 1860 München (Frühjahr 2006) spielte der heute 34-Jährige seither für die Hütteldorfer in 465 Pflichtspielen. In dieser Saison könnte der Deutsche in der ewigen Rapid-Bestenliste auf Platz zwei hinter Rekordspieler Peter Schöttel aufrücken.

Der Rapid-Kapitän hat in Wien seine Frau Barbara kennengelernt und mit ihr drei Kinder. Sie leben im 6. Bezirk. Er absolviert eine Management- und Trainerausbildung.