Sport/Fußball-WM

Warum Dänemark schon jetzt Weltmeister ist

Das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft ist noch fast einen Monat entfernt - und trotzdem gibt es seit Samstag einen neuen Weltmeister: Denn nach der Wertung der Unofficial Football World Championship hat sich Dänemark mit dem 1:0-Erfolg gegen Peru zum neuen Titelträger gekrönt.

Was steckt dahinter? Als Schottland 1967 gegen den damals amtierenden Weltmeister England einen vielbejubelten Sieg feierte, scherzten Fans und Medien, dass damit Schottland den Titel des "Inoffiziellen Weltmeisters" innehabe. 2002 rief dann ein schottischer Fan in einer britischen Radiosendung an - und die Idee nahm nach 45 Jahren wieder Fahrt auf.

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2003 machte sich der Journalist Paul Brown daran, im Magazin FourFourTwo die Regeln der Unofficial Football World Championship - kurz UFWC - aufzustellen und die Titelvergabe im internationalen Fußball zu rekonstruieren. Das Konzept dahinter: Das erste Team, das ein Länderspiel gewinnen konnte, wurde damit inoffiziell Weltmeister. Das war England mit einem 4:2-Erfolg gegen Schottland im Jahr 1873.

Auch Österreich war Weltmeister

Danach wechselt der Titel stets dann den Besitzer, wenn der bisherige Champion in einem Ländermatch geschlagen wird - fast wie im Boxsport. Bei einem Unentschieden bleibt der Titel demnach auch beim bisherigen Champion.

So kam es, dass Peru zur Weltmeisterschaft 2018 als amtierender UFWC-Champion anreiste. Und für den Champion endete die Titelherrschaft erst bei der elften Verteidigung: Mit einem 2:1-Heimsieg gegen Bolivien eroberte Peru am 31. August 2017 den UFWC-Titel, seither blieb man zehn Spiele in Folge ungeschlagen. Nun heißt der neue Weltmeister Dänemark.

Übrigens: Nach dieser Rechnung war auch Österreich schon Weltmeister: Mit einem 1:0-Erfolg über die Sowjetunion 1967 eroberte die österreichische Nationalmannschaft damals den Titel und verteidigte ihn in der Folge auch drei Mal. Am 19. Mai 1968 endete dann Österreichs bis dato letzte Titelherrschaft - mit einem 1:3 gegen die Sowjetunion in St. Petersburg, damals noch Leningrad.