Kolumbien kegelt Polen mit 3:0-Abfuhr aus dem Turnier
Als erste europäische Mannschaft ist Polen bei der Fußball-WM in Russland vorzeitig ausgeschieden. Am Sonntag gingen Robert Lewandowski und Co. nach einer neuerlich schwachen Vorstellung gegen Kolumbien mit 0:3 (0:1) k.o. und sind nach zwei Partien in Gruppe H noch ohne Punkt. Für den Viertelfinalisten 2014 lebt nach seinem Fehlstart gegen Japan hingegen weiter die Chance aufs Achtelfinale.
Yerry Mina (40.), Altmeister Radamel (70.) und Juan Cuadrado (75.) sorgten für die hochverdienten ersten Punkte bei dieser WM. Mit einem Sieg gegen Senegal am Donnerstag würde die Truppe von Coach Jose Pekerman in jedem Fall das Achtelfinalticket lösen. Für Polen hingegen endete der erste WM-Auftritt seit zwölf Jahren mit einer herben Enttäuschung.
Polen, von Coach Adam Nawalka im Vergleich zum 1:2 gegen Senegal auf vier Positionen geändert und nun mit defensiver Dreierkette unterwegs, erwischte zwar den besseren Start mit einigen schnellen, aber letztlich harmlosen Offensivaktionen. Dann allerdings wachte Kolumbien auf, kam die polnische Offensive über weite Strecken zum Erliegen. Während die Osteuropäer bis zur Pause auch keine ernsthaften Konter mehr zuwege brachten, setzten sich die Südamerikaner regelrecht in der gegnerischen Hälfte fest.
Polen enttäuscht
Von den behäbig wirkenden Polen kaum attackiert, kombinierten sich die ballsicheren Kolumbianer - zumeist über die Flügel - immer wieder bis in den Strafraum, mussten aber bis zur 37. Minute warten: Dann war nach einer Flanke des diesmal von Beginn an spielenden James Rodriguez Mina zur Stelle. Der FC-Barcelona-Legionär köpfelte beim einzigen echten kolumbianischen Torschuss der ersten Hälfte aus rund fünf Metern sicher ein.
Polen wirkte trotz aggressiveren Auftretens und erhöhter Spielanteile auch nach der Pause verunsichert. Umso überraschender kam die Konterchance durch den bis dahin abgemeldeten Starstürmer Lewandowski, der aus wenigen Metern an Goalie David Ospina scheiterte (59.). Auch danach war von Polens Offensive nicht mehr viel Gefährliches zu sehen. Einzig einen wieder von Ospina parierten Schuss von Grzegorz Krychowiak hatte man zu bieten (81.).
Es schien schon bald nach Wiederbeginn nur eine Frage der Zeit, bis Kolumbien, aus einer sicheren Defensive heraus jetzt stärker auf Konter fokussiert, die Gelegenheit am Schopf packen würde. Nach einem "Zuckerpass" von Juan Quintero sorgte Sturmroutinier Falcao zwanzig Minuten vor dem Ende für die Vorentscheidung. Juventus-Legionär Cuadrado schließlich krönte mit einem weiteren Kontertreffer seine starke Vorstellung mit dem 3:0.