Sport/Fußball-WM

Teilnehmer von Gay-Pride-Parade und Fans feiern in Mexiko

Nach dem zweiten WM-Sieg der mexikanischen Nationalmannschaft haben Fußballfans und Teilnehmer der Gay-Pride-Parade in Mexiko-Stadt zusammen gefeiert. Tausende Schwule, Lesben, Bi- und Transsexuelle begegneten am Samstag den Anhängern von El Tri mit Regenbogenfahnen. Nach dem Sieg zum Auftakt gegen die deutsche Mannschaft gewannen die Mexikaner auch gegen Südkorea.

Trotz des homophoben Verhaltens von mexikanischen Fans bei den WM-Spielen in Russland kam es nach Angaben der Polizei bei der Gay-Parade zu keinerlei Zwischenfällen. Die FIFA hatte dem mexikanischen Fußballverband eine Geldstrafe auferlegt, weil mexikanische Fans beim WM-Spiel gegen Deutschland ihren Rivalen "Puto" (Schwuchtel) zugerufen hatten.

"Hoffentlich gerät dieser Zuruf bald in Vergessenheit", sagte Carlos Mier, der mit seiner Familie auf dem Paseo de la Reforma in der Hauptstadt den Sieg von El Tri zwischen den Blumen und Federn der LGBT-Kundgebung feierte. Einiges habe sich bereits in Mexiko geändert, sagte der 43-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Mexiko-Stadt gilt als tolerant, in anderen Regionen des Landes werden Lesben, Schwule und Transsexuelle aber oft noch öffentlich diskriminiert.

Tragisch

Dereeil wurden bei einer Siegesfeier sechs Menschen getötet. Mehrere Bewaffnete drangen am Samstag in eine Wohnung in Ciudad Juarez im nordmexikanischen Bundesstaat Chihuahua ein und erschossen sechs Anwesende, wie die Zeitung El Diario de Juarez berichtete. Ein weiterer Mensch sei verletzt worden.

Ebenfalls am Samstag wurden fünf Männer in einem Friseurladen in derselben Stadt an der Grenze zu den USA ermordet. Am Vorabend waren drei Männer Opfer eines Angriffs von Bewaffneten in Ciudad Juarez geworden. Die Stadt gilt als Zentrum des Drogenschmuggels in das Nachbarland.