Thiem: Von Rio geht es nach Acapulco und Miami
Von Harald Ottawa
Günter Bresnik fühlt sich bestätigt. "Viele haben mich belächelt aufgrund des harten Turnierplans", sagt der Trainer von Dominic Thiem. Nun holte sich sein Schützling in Rio de Janeiro nach einem 7:5-6:4-Finalerfolg über den Spanier Pablo Carreño Busta ohne Satzverlust den Titel. Und seinen größten Sandplatz-Titel, seinen bislang einzigen ATP-500-Titel heimste er genau vor einem Jahr in Acapulco auf Hartplatz ein.
Es war ein sehr plötzlicher Umstieg von Hartplatz und Halle auf Sand, von Rotterdam ging es direkt nach Rio. "Aber die Rückkehr auf Sand ist wie ein Nach-Hause-Kommen", sagte Thiem noch vor wenigen Tagen. Und jetzt darf er jubeln: "Es ist ein sehr spezieller Sieg bei einem sehr speziellen Turnier."
Viele Experten warfen Bresnik, der in Rio von Touring Coach Gary Muller und Physio Alex Stober vertreten wurde, einen zu dichten Terminkalender vor. Doch gerade dieser machte Thiem stärker. Die Vorbereitung lief wie geschmiert, Österreichs Ass hatte in vielen Bereichen akribisch gearbeitet, bei der Umsetzung fehlte einige Wochen noch die Feinabstimmung. Er hatte schon bei den Australian Open (Achtelfinal-Aus gegen den Belgier David Goffin) die besten Schläge präsentiert, da lief aber der Thiem-Motor noch nicht perfekt. "Es gibt nichts Besseres als Matchpraxis", betont Brenik immer wieder. Dass sein Schützling zu den physisch besten Herren auf der Tour zählt, ist unbestritten.
Von Müdigkeit war auch in Rio nichts zu sehen, trotz der Reisestrapazen. Seine Rückhand kommt derweilen noch besser, aber auch Vorhand und Aufschlag werden immer gefährlicher. "Man kann für heuer noch einiges erwarten", sagt Bresnik. Vielleicht auch gleich in Acapulco und bei den ATP-1000-Turniere von Indian Wells und Miami.