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Football: Österreich unterliegt Japan

Es war 14.57 Uhr - und der Moment, dem die Männer seit Monaten entgegengefiebert hatten. Da standen die 45 Spieler in rot-weiß-roten Dressen, mit den Helmen unter den Armen, unten auf dem Rasen der UPC-Arena in Graz, und sangen "Land der Berge".

Es ist Football-WM in Österreich. Unübersehbar. Zehn Meter hoch ist der aufgeblasene Footballer vor dem Stadion. Daneben weht die Fahne "Football-Weltmeisterschaft 2011". Die Fans tragen Trikots der New York Giants, der Green Bay Packers aber auch rot-weiß-rote Shirts, sowie schwarze mit dem Aufdruck "SK Sturm - Meister 2011".

Österreichs Nationalteam startete am Samstag gegen den zweifachen Weltmeister Japan in das Turnier. Bei Sonnenschein, 33 Grad im Schatten und deutlich mehr auf dem Spielfeld heizten die 7000 Zuschauer mit einem Höllenlärm zusätzlich ein. Am größten war die Begeisterung als Kicker Peter Kramberger die Österreicher mit einem Field-Goal 3:0 in Führung brachte. Die Sensation blieb aus. Japan war das abgebrühtere Team, pfeilschnell und diszipliniert kam sie über das Laufspiel zu Punkten. Knackpunkt in der Partie war ein angedeuteter Field-Goal-Versuch, den die Japaner zum Touchdown zum 3:13 verwerteten.

Die Österreicher konnten nicht reagieren und verloren (in dieser Höhe nicht ganz verdient) mit 6:24.

Realist

Die Enttäuschung bei Headcoach Rick Rhoades hielt sich in Grenzen: "Man muss bedenken, dass wir vor vier Jahren noch bei der C-EM gespielt haben. Unsere Entwicklung geht stetig weiter." Wide Receiver Armando Ponce de Leon denkt bereits an das nächste Spiel: "Ich kann allen versprechen, dass wir gegen Kanada unser bestes Spiel zeigen werden." Doch auch in dieser zweiten Partie der Gruppe B am Montag ist Österreich klarer Außenseiter, zumal Kanada gestern 45:10 gegen Frankreich gewann.

Trotzdem: Die Begeisterung ist groß. 20.000 Fans werden am Samstag zum Finale im Ernst-Happel-Stadion erwartet, 30.000 Zugriffe hatte www.americanfootball2011.com allein am Eröffnungstag. "Auf Facebook haben wir fast 19.000 Fans", sagt Fouad Lilabadi, Generalsekretär des Österreichischen Football-Verbandes. Und im Pressebereich des Grazer Stadions schaffte der Verband, was dem Fußball-Meister bisher nicht gelang: ein funktionierendes WLAN-Netz zu installieren.