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Die Remis-Serie bei der Schach-WM und ihre Gründe

Elf Mal saßen einander Titelverteidiger Magnus Carlsen und Fabiano Caruana bei der Weltmeisterschaft in London gegenüber. Elf Mal einigten sich der Norweger und der Amerikaner auf ein Remis. Eine solche Serie gab es zu Beginn einer WM noch nie. Am Samstagabend gaben die zwei besten Schachspieler der Welt einander nach 55 Zügen die Hand. Carlsen hatte zu diesem Zeitpunkt mit Weiß zwar einen Bauern mehr auf dem Brett, doch die Spieler hatten ansonsten nur ungleichfarbige Läufer und sahen keine Siegchance.

Trotz der Rekordmarke sind die vielen Unentschieden nicht ungewöhnlich: Seit jeher enden die meisten Partien auf Weltklasse-Niveau ohne Sieger. Doch der Trend hat sich in den vergangenen Jahren verschärft. Der Grund dafür sind vor allem die immer besseren (computergestützten) Analyse-Möglichkeiten in der Vor- und Nachbereitung der Partien. Zudem sind die beiden Akteure (auch körperlich) topfit. Sie bleiben dadurch auch in den langen Partien konzentriert. Keiner der beiden hat sich bisher auch nur einen katastrophalen Fehler geleistet.

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Nach dem Ruhetag am Sonntag kommt es heute (16 Uhr MEZ) in London zur zwölften regulären Partie. Sollte es erstmals einen Sieger geben, gibt es auch einen Weltmeister. Bei einem zwölften Remis folgt ab Mittwoch ein Tiebreak. Dabei werden zunächst vier Partien Schnellschach gespielt (Bedenkzeit 25 Minuten). Danach wären maximal zehn Partien Blitzschach angesetzt (fünf Minuten). Sollte es dann wider Erwarten noch immer keinen Sieger geben, wird die WM im „Armageddon“ entschieden: Dabei hat Weiß eine etwas längere Bedenkzeit. Sollte Schwarz ein Remis erreichen, ist das Spiel gewonnen.