Sport

Daviscup: Mit Zuversicht nach Portugal

Österreichs Davis-Cup-Mannschaft reist Sonntagfrüh in einer kleineren Delegation als ursprünglich erwartet zum Auswärts-Länderkampf der Europa-Afrika-Zone (1. Runde) nach Guimaraes. Die Gründe sind aber durchaus erfreulich: Dominic Thiem steht im Einzel-Finale von Acapulco, Doppel-Spezialist Alexander Peya am gleichen Schauplatz an der Seite von Philipp Petzschner (GER) im Doppel-Endspiel.

Die spätere Anreise dieser Spieler beunruhigt Kapitän Stefan Koubek gar nicht. „Es ist natürlich eine andere Situation, wenn wir mit einem kleineren Team anreisen. Aber wir freuen uns, wenn die anderen zwei dazu stoßen. Ich bin stolz auf die Mannschaft, weil die super drauf sind, da macht es Spaß, dorthin zu fahren“, sagte der Kärntner am Samstag bei einem Pressetermin im Tennis-Leistungszentrum Südstadt. Natürlich ist der tolle Lauf von Dominic Thiem auch im ÖTV-Team Thema Nummer eins.

„Der ist so gut drauf, hat einen richtigen Lauf in den letzten drei Wochen. Alex spielt auch Finale - das taugt mir.“ Neben Thiem wird erstmals Gerald Melzer fix im Einzel aufgeboten. Der jüngere Bruder von Jürgen, der wie Andreas Haider-Maurer wegen einer Langzeitverletzung fehlt, ist erstmals in dieser Situation. Auch Melzer junior ist von den Leistungen Thiems angetan. „Einfach beeindruckend. Größten Respekt, was Dominic abliefert. Ich glaube, dass das bei weitem noch nicht das Ende der Fahnenstange war“, sagte Gerald Melzer.

Melzer junior hat mit drei Challenger-Siegen ebenfalls einen starken Saisonstart hinter sich. An der Ausgangslage hat all dies dennoch wenig geändert. „Die Chancen sind immer noch so wie davor. Ich bin immer davon ausgegangen, dass Dominic spielt. Auf dem Papier sind wir Favoriten, was allerdings beim Davis Cup ziemlich wurscht ist, wir spielen auswärts. Aber ich fahre mit einem richtig guten Gefühl hin, weil ich weiß, welche Mannschaft ich habe“, sagte Koubek.

Enzinger geehrt

Nicht nach Portugal fliegt Erwin Enzinger. Der Chef-Bespanner wurde im netten Rahmen nach seiner spannenden Karriere von Koubek und ÖTV-Geschäftsführer Thomas Hammerl verabschiedet. 25 Jahre diente er dem Daviscup-Team, hatte alle Muster-Zeiten des österreichischen Tennissports erlebt. "Ich habe alles mitgemacht", sagt der Wr. Neustädter, der aber dem Fed-Cup-Team weiter erhalten bleibt. An wen er sich gerne erinnert? "Natürlich an Thomas Muster, auch wenn er ein enormer Tüftler war und ich oft alle Schläger neu bespannen musste."

Und wer hat die meisten Schläger zertrümmert. "Dani Köllerer. Und das, obwohl er nur einmal dabei war", sagt Enzinger schlagfertig.