Dänische Entwicklungshilfe für die Ruderer
Von Stefan Sigwarth
16 Monate ist es her, dass der Österreichische Ruderverband den Bulgaren Lubomir Kisiow als neuen Nationaltrainer vorgestellt hat; 13 Monate ist es her, dass die österreichischen Boote allesamt die Qualifikation für Olympia 2012 verpasst haben; knapp ein Jahr liegt die Trennung von ÖRV und Kisiow zurück.
"Ein großer Fehler" sei alles gewesen, räumte ÖRV-Präsident Helmar Hasenöhrl am Mittwoch ein. Der Informationsfluss zwischen Stützpunkten (Kärnten, Oberösterreich, Wien) und Chef habe nicht funktioniert, Kisiow habe sein Programm auf das vorhandene gestülpt. "Das war zu viel."
Nun soll alles besser werden. Der neue Chef ist Däne, heißt Carsten Hassing, ist 45 und war in leitender Funktion in Dänemark, Kanada und Norwegen erfolgreich. Das soll er nun auch in Österreich schaffen. Der Vertrag läuft vorerst bis 2016, es gibt aber bereits eine Option bis 2020. Hassing, der 1991 als Athlet bei der Ruder-WM in Wien aktiv war, will Strukturen schaffen (darunter drei hauptamtliche Trainer für die Stützpunkte) und bezeichnet sich als Kommunikator und Entwickler.
Vorerst aber ist er Heimwerker: "In vier Tagen müssen wir aus unserer Wohnung in Dänemark sein, da ist noch viel zu tun." Ein neues Heim für Frau und Kinder in Wien ist gefunden, die Basis für ein langfristiges Engagement gelegt. "Zuletzt in Norwegen war ich während sieben Monaten Saison nur 16 Tage bei der Familie. Das war schrecklich."