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Chris Froome gewinnt die Tour de France

Hier ein Prosit mit belgischem Bier, dort ein Lachen, und schließlich noch ein paar Runden auf den Pariser Champs-Élysées – nach einigen Stürzen auf den regennassen Alpenetappen bog das Team Sky am späten Sonntagnachmittag auf die Zielgerade der 103. Tour de France ein. Gerade rechtzeitig spielte auch das Wetter mit und schmückte die letzten der 3529 Kilometer mit Sonnenschein und 27 Grad.

Vor Hunderttausenden Fans an der Pariser Prachtstraße holte André Greipel wie 2015 den Tagessieg, damit haben deutsche Sprinter zum vierten Mal in Folge das Tour-Finale gewonnen.

2,3 Millionen Euro wurden heuer an Preisgeld ausgeschüttet, allein Christopher Froome verdiente 500.000 Euro für seinen dritten Gesamtsieg und 22.000 Euro für seine zwei Etappenerfolge. Doch die Preisgelder sind beim britischen Team Sky nicht mehr als ein nettes Zubrot, wie Cannondale-Teamchef Jonathan Vaughters sagte: „Sie haben ein Budget von 30 Millionen Euro, bei ihnen verdient der Fahrer Nummer sieben, was bei uns die Nummer eins bekommt.“ Diese finanzielle Stärke ist auch ein Grund für die sportliche Dominanz von Sky bei dieser Tour – stets waren zwei bis fünf Helfer an der Seite von Christopher Froome. Geld mag keine Tore schießen, Rundfahrten gewinnt es.

Tinkoffs Rückkehr

Denkbar schlecht begann der letzte Tour-Auftritt des russischen Teams Tinkoff: Schon in der ersten Woche musste der Spanier Alberto Contador nach zwei Stürzen mit Fieber aufgeben. Dann aber zeigten der slowakische Weltmeister Peter Sagan mit dem Gewinn des Grünen Trikots für den besten Sprinter und der Pole Rafal Majka mit jenem für den besten Bergfahrer auf; Eigentümer Oleg Tinkow war zufrieden.

Seine Entscheidung, zum Jahresende zuzusperren, wollte der russische Selfmade-Millionär trotzdem nicht zurücknehmen; zu tief sitzt noch immer die Enttäuschung, dass er beim Weltverband UCI mit seinen Reformvorschlägen wiederholt gescheitert war. Und doch ließ der 49-Jährige aufhorchen: „Ich warte jetzt ab, bis die Ära Froome vorbei ist. Und dann komme ich mit einem neuen Projekt zurück – um die Tour zu gewinnen.“