Sport/Bundesliga

Steffen Hofmann: Seit zehn Jahren die Nummer eins

Seit 20 Jahren absolviert Steffen Hofmann professionelle Wintervorbereitungen. So lange Arbeitstage wie im Trainingslager in Benidorm sind aber auch für den 36-Jährigen neu: Morgenläufe noch vor dem Frühstück bis zu Teambuilding-Einheiten mit Ende um 22.30 Uhr hatte das Trainerteam rund um Damir Canadi im Programm.

Die letzte Einheit auf spanischem Rasen vor dem heutigen Rückflug war der Test gegen Gliwice. Gegen den 13. aus Polen führte Steffen Hofmann eine anfangs müde wirkende Rapid-Elf als Kapitän an, Namenskollege Max Hofmann verletzte sich durch einen brutalen Tritt nach 20 Minuten am Knöchel. Da stand es nach einem Stellungsfehler in der Defensive bereits 0:1.

Starke B-Elf

Den Polen (mit Co-Trainer Ladi Maier) wurde das Verteidigen durch viele Fehlpässe leicht gemacht. Mehr Druck gab es erst nach der Pause, als eine verstärkte B-Elf spielte. Philipp Malicsek glich per Kopf aus (64.). Amateurstürmer Alex Sobczyk traf in Minute 87 zum Sieg. Beide Tore hatte Giorgi Kvilitaia perfekt vorbereitet. Der große Gewinner der Vorbereitung, Kelvin Arase, wurde geschont. In Hälfte eins hatte es Canadi mit einem neuen Sturmduo versucht: Neben Louis Schaub griff der zuletzt defensiver aufgebotene Joelinton an.

Eine bemerkenswerte Konstante gibt es bei Rapid aber doch noch: Seit zehn Jahren und seiner Rückkehr aus München kaufen die meisten Rapid-Fans Trikots mit der Aufschrift "Hofmann" am Rücken. Das ist ähnlich ungewöhnlich, als würde ein und der selbe Popstar zehn Jahre in Folge die meisten Platten verkaufen.

Insgesamt setzten die Hütteldorfer zwischen Juli und Dezember 5500 Trikots ab. Mit der "Geburtstagsaktion" am 8. Jänner kamen weitere 800 dazu. Mehr als 50 Prozent der Fans wünschen für ihre Beflockung einen (von insgesamt unzähligen) Eigennamen.

Verfolger Traustason

Beim Ranking der aufgedruckten Spielernamen führt in dieser Saison der Kapitän vor Arnor Traustason, Louis Schaub und Stefan Schwab. Zu Saisonbeginn hat es so ausgesehen, als würde Traustason die Hofmann-Festspiele beenden, doch der Isländer mit dem EURO-Bonus konnte die hohen Erwartungen bisher nicht erfüllen.

"Dass Steffen Hofmann auch heuer wieder vorne liegt, zeigt seinen Legendenstatus unter den Rapid-Fans", sagt Geschäftsführer Christoph Peschek. "Aber auch die Zugkraft junger Spieler wie Louis Schaub ist sehr hoch. Insgesamt sind wir bei den Trikotzahlen die Nummer eins in Österreich."

Rekordjagd

Zur Nr. 1 in der Rapid-Historie fehlen Hofmann noch 13 Pflichtspiele: Rekordspieler Peter Schöttel hält bei 526 Einsätzen. Das wird mit 16 Ligaspielen im Frühjahr knapp für Hofmanns letztes individuelles Ziel. Zumindest eine weitere Chance bietet das Cup-Viertelfinale. Auf einen Cup-Titel wartet Hofmann übrigens immer noch.