Salzburg kann gegen Guimaraes den Aufstieg fixieren
Es könnte bei Fußball-Meister Salzburg kaum besser laufen. In der Bundesliga nach dem 5:0 im Hit gegen Sturm Graz erstmals an der Spitze, in der Europa League knapp vor dem Aufstieg. Fix ist vor dem vorletzten Spiel am Donnerstag (19.00 Uhr/live Sky) gegen Vitoria Guimaraes aber noch nichts. "Das wird keinesfalls ein Selbstläufer, sondern harte Arbeit", warnte etwa Verteidiger Stefan Lainer.
Die Ausgangslage ist freilich günstig. Salzburg (8 Punkte) wäre schon mit einem Unentschieden gegen den Gruppenletzten (4) im Sechzehntelfinale, sollte Konyaspor (4) im Parallelspiel zu Hause gegen Marseille (6) nicht gewinnen. Sollte die insgesamt fünfte Qualifikation für die EL-K.o.-Phase nicht vorzeitig gelingen, müsste es die Truppe von Trainer Marco Rose am 6. Dezember zum Abschluss in Marseille richten. "Wir haben noch ein Spiel, müssen uns nicht unnötigen Druck auferlegen", betonte Rose.
Dann wechselte der 41-Jährige kurzfristig ins philosophische Fach: "Wir spielen Fußball. Fußball gibt es seit Tausenden von Jahren, und es sind schon Millionen Geschichten geschrieben worden", räsonierte der Deutsche, der mit einem aktuellen Punkteschnitt von 2,32 in seinen bisherigen 28 Partien als bester Coach der RB-Historie noch vor Oscar Garcia (2,26/73 Spiele) und Roger Schmidt (2,24/90) firmiert.
Salzburger Erfolgslauf
Es wäre keine Überraschung, würden die "Bullen" am Donnerstag ihre Erfolgsgeschichte weiterschreiben. 15 Pflichtpartien in Folge ungeschlagen, 8 Siege und 2 Remis in den jüngsten 10, dabei ein Torverhältnis von 22:4. Den Heimvorteil nicht zu vergessen. In Wals-Siezenheim sind Valon Berisha und Co. schon 25 Matches bzw. seit 27. November 2016 ohne Niederlage. "Eine Festung", nannte Berisha die Red-Bull-Arena, für Xaver Schlager ist es jedenfalls ein "gutes Vorzeichen" für das Spiel gegen Guimaraes.
Dazu kommt eine ziemlich entspannte Personalsituation. Innenverteidiger Paulo Miranda (Wadenverletzung) wird wie schon gegen Sturm durch Marin Pongracic ersetzt werden. In der Rolle des weiterhin fraglichen Mittelfeldakteurs Diadie Samassekou (grippaler Infekt) dürfte sich neuerlich Schlager finden. Als dritter Pluspunkt kann die aktuelle Form von Guimaraes gelten, das in den jüngsten 10 Pflichtspielen nur 4 Siege und 2 Remis holte. In der portugiesischen Meisterschaft hat man auf Platz acht liegend den Anschluss an die Top vier verloren.
Auch, weil die Gäste zum Siegen verdammt sind, um ihre Aufstiegschance zu wahren, gab Rose den Mahner. "Wie eng es wird, hat schon das Hinspiel in Portugal gezeigt (1:1, Anm.). Wir müssen auf der Hut sein, denn Guimaraes verfügt vor allem in der Offensive - mit ihren schnellen Flügelspielern, besonders Raphina - über hohe Qualität", meinte Rose, versuchte seinen Kickern aber zugleich Sicherheit zu vermitteln. "Wir wissen, was auf uns zukommt, wir haben schon jetzt Antworten parat", erklärte er.