Japaner-Klub Horn hat große Probleme
Es sind Tage der Ungewissheit bei Erste-Liga-Klub Horn. Zunächst war laut einer Presseaussendung der Waldviertler sogar im Raum gestanden, auf die Bundesliga-Lizenz für die kommende Spielzeit zu verzichten, da sich der japanische Investor "Honda Estilo durch die strengen Bestimmungen der Bundesliga benachteiligt fühlte und sich nicht in der Lage sah, diese zur Gänze zu erfüllen".
Mitte März wurde aber trotzdem um die Lizenz angesucht. Der Bundesliga wurden letztlich doch alle nötigen Unterlagen übermittelt. Zumindest in zweiter Instanz soll diese erhalten werden. Das wird jedenfalls von den Horner gehofft. Die Entscheidung dürfte von der Bundesliga zeitnah bekannt gegeben werden. Veröffentlicht werden muss diese bis zum 2. Mai.
Weniger Legionäre
Allerdings werden in jedem Fall künftig Einschnitte auch im sportlichen Bereich notwendig sein. So wollen die Horner, die in dieser Saison mit vielen Legionären aus Japan, aber auch aus anderen Ländern spielen, künftig wieder die Kriterien des Ö-Topfs erfüllen. Deshalb sollen auch Spieler aus dem eigenen Nachwuchsleistungszentrum fix in den Profikader aufrücken.
Laut Horn geht man "den herausfordernden Schritt zurück zu mehr wirtschaftlicher und organisatorischer Autonomie". Die Partnerschaft mit Honda Estilo soll aber trotzdem bestehen bleiben. So werde etwa Yoji Honda, die japanische Hälfte des Obmann-Duos weiterhin in Horn werken."Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass Honda in Zukunft das Engagement wieder verstärkt", erklärte der österreichische Obmann Rudolf Laudon der APA.
Unrealistisches Ziel
Der japanische Investor rund um AC-Milan-Legionär Keisuke Honda war im Sommer 2015 beim SV Horn eingestiegen. Zwar gelang im ersten Jahr der Aufstieg von der Regionalliga Ost in die Bundesliga. Doch bereits in der zweithöchsten Spielklasse stockte das Projekt, dessen eigentliches (und völlig unrealistisches) Ziel es war, mit den Waldviertlern in drei Jahren die Champions League zu erreichen.
Am Freitag treten die auch vom sportlichen Abstieg bedrohten Horner in der Ersten Liga bei Blau-Weiß Linz an (18.30 Uhr). Dass sein Klub weiterhin das Potenzial zu Höherem hat, davon ist Laudon weiterhin überzeugt. "Das Ziel oberste Liga ist nach wie vor in unseren Köpfen drinnen. Das ist so unrealistisch nicht."